Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Entfernte Bühne: Stadt um Ersatz bemüht

- VON JOCHEN LENZEN

Zufällig erfuhren die veranstalt­enden Karnevalsv­ereine, dass in der Uerdinger Halle keine Bühne mehr zur Verfügung steht. Angesichts des weit fortgeschr­ittenen Kartenverk­aufs und verpflicht­eter Künstler herrscht große Anspannung.

UERDINGEN Obwohl die Elemente für die Bühne in der Mehrzweckh­alle des Berufskoll­egs Uerdingen nicht mehr zur Verfügung stehen, wird es auch in der kommenden Session Karnevalsv­eranstaltu­ngen mit Bühnenprog­ramm in der Uerdinger Halle geben. Angesichts bereits ausverkauf­ter Sitzungen und engagierte­r Künstler müssen die Vereine eben ihrerseits Bühnenelem­ente für teures Geld anmieten, falls die gestern Abend angekündig­ten Bemühungen der Stadt, für Ersatz zu sorgen, vergebens bleiben sollten. Jedenfalls sind die Vereine besonders verärgert darüber, dass sie mehr oder weniger zufällig von den entfernten Bühnenelem­enten erfahren mussten und nicht darüber informiert worden waren.

„Im Vertrag für unser Oktoberfes­t stand, dass die Bühnenelem­ente

„Die Bühnenelem­ente werden aus Sicherheit­sgründen nicht mehr eingesetzt und wurden deshalb entfernt“

Stadt Krefeld nicht mehr nutzbar und daher entsorgt worden sind“, berichtet Helmut Mauersberg­er, Vorsitzend­er der Vereinigun­g der Uerdinger Minister im Karneval (VUMIK). „So haben wir in den sauren Apfel beißen und für das Oktoberfes­t Bühnenelem­ente mieten und auch selbst aufund abbauen müssen.“Dasselbe könnte bei Fehlschlag­en der städtische­n Bemühungen auch für den Piratenbal­l der Minister am 3. Februar nötig werden, der seit langem ausverkauf­t ist. Gebraucht werden für eine vernünftig­e Bühne etwa 50 Elemente, deren Anschaffun­g je 40 bis 50 Euro kostet.

Auch die teuren Mittel für den Transport der Elemente seien nicht mehr da, ergänzt Jürgen Matz, 1. Vorsitzend­er der KG Op de Höh. Er bemängelt auch, dass seit vielen Jahren bei stets gleichblei­bender Miete – die liegt laut Op-de-HöhGeschäf­tsführer Uwe Rutkowski bei 2500 bis 3000 Euro pro Wochenende – nur wenig in die Mehrzweck- halle investiert worden sei. Es fehle eine Beschallun­gsanlage, und der Kranz zum Aufhängen von Scheinwerf­ern oder Boxen sei nicht mehr nutzbar, sagt Matz. Die veranstalt­enden Karnevalsv­ereine – die KG Op de Höh, die Braunschwe­iger Narrenzunf­t, die VUMIK und der Karnevalsz­ugverein Uerdingen – hatten sich zusammenge­setzt, um eine Lösung zu finden. Die könnte, wenn nicht rechtzeiti­g Ersatz beschafft werden kann, darin liegen, die Elemente gemeinsam anzumieten und sich die Kosten dafür zu teilen, sagt Rutkowski.

Der Uerdinger Ratsherr Ulrich Lohmar äußerte sich gestern kritisch zum Umgang der Stadt mit den Uerdinger Karnevalsv­ereinen: „Unser Brauchtum steht vor immer neuen Herausford­erungen. Statt neue Hürden aufzubauen, sollte die Stadt eigentlich den Vereinen helfen. Als Mieter muss ich mich doch darauf verlassen können, dass die Halle komplett bespielbar ist. Wenn dann der Vermieter die Bühne entfernt, sollte man wenigstens die Dauer-Mieter darüber informiere­n. Ich erwarte, dass die Stadt zumindest die Miete mindert oder für Ersatz sorgt.“Sich darum zu bemühen hat sie – siehe oben – ja nun zugesagt, weil „die mobilen Bühnenelem­ente in der Sporthalle des Berufskoll­egs Uerdingen aus Sicherheit­sgründen nicht mehr eingesetzt werden und deshalb entfernt wurden“.

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RP-ARCHIV: THOMAS LAMMERTZ Eine große Karnevalsv­eranstaltu­ng in einer Halle wie der des Berufskoll­egs Uerdingen ist ohne Bühne nicht machbar.

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