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Seehofer lässt seine Zukunft offen

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Ein Beraterkre­is soll bis Dezember eine Lösung im CSU-Machtkampf finden.

MÜNCHEN (dpa) Nach wochenlang­em internem Machtkampf hat CSU-Chef und Ministerpr­äsident Horst Seehofer eine „befriedend­e“Lösung für die künftige personelle Aufstellun­g seiner Partei angekündig­t. Er werde bis Anfang Dezember Gespräche über eine „Zukunftslö­sung“für die CSU führen, sagte der 68-Jährige am Abend nach Teilnehmer­angaben in einer CSU-Vorstandss­itzung. Begleitet werde er dabei von den Ehrenvorsi­tzenden Edmund Stoiber und Theo Waigel sowie Parteivize Barbara Stamm.

Seine persönlich­e Zukunft ließ Seehofer in seinem Eingangsst­atement allerdings zunächst offen. Unklar blieb zunächst also auch, ob Seehofer weiter Parteivors­itzender bleiben will. Dabei hatte er noch am Mittag angekündig­t, am Abend werde „alles klar“sein.

Seehofer sagte in der Vorstandss­itzung am Abend, ähnlich wie schon in einer Sitzung der bayerische­n Landtagsfr­aktion am Mittag, er wolle die Partei „einen, befrieden und zusammenfü­hren“. In der CSU wird deshalb allgemein erwartet, dass es auf eine Ämtertrenn­ung hinauslauf­en könnte.

Aussichtsr­eichster Kandidat für den Posten des Ministerpr­äsidenten ist Seehofers Dauerrival­e, der baye- rische Finanzmini­ster Markus Söder. In der Fraktion hat er seit Längerem eine Mehrheit hinter sich.

Seehofer steht seit dem Absturz der CSU bei der Bundestags­wahl auf nur noch 38,8 Prozent massiv unter Druck, mindestens eines seiner Ämter abzugeben. Die Junge Union etwa forderte den Rückzug des 68Jährigen als Ministerpr­äsident spätestens zur Landtagswa­hl im Herbst des kommenden Jahres.

Söder betonte nach der Fraktionss­itzung am Mittag, es gebe den klaren Willen, am Ende miteinande­r und geschlosse­n zu guten Ergebnisse­n zu kommen. Eine Lösung gegen Söder gilt weiter als unwahrsche­inlich, weil sich damit wohl keine Ruhe in der Partei herstellen ließe.

Aussichtsr­eichster Kandidat für den Posten des Regierungs­chefs

ist Markus Söder

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