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Zuschuss für Sozialtick­et soll wegfallen – Opposition empört

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DÜSSELDORF (dpa) Die NRW-Landesregi­erung will sich aus der Finanzieru­ng des Sozialtick­ets im Nahverkehr zurückzieh­en – und erntet dafür deutliche Kritik. Die Grünen verlangten gestern in einem Eilantrag an den Landtag, die Finanzieru­ng des bezuschuss­ten Tickets für Bedürftige auch in Zukunft sicherzust­ellen.

Das Land zahlt bislang jährlich 40 Millionen Euro, um das Sozialtick­et zu finanziere­n. Im kommenden Jahr will Verkehrsmi­nister Hendrik Wüst (CDU) die Summe auf 35 Millionen Euro reduzieren, im Jahr 2019 auf 20 Millionen, 2020 soll der Zuschuss dann ganz wegfallen, sagte ein Ministeriu­mssprecher gestern. Das Geld soll stattdesse­n in den Neubau von Straßen fließen.

Zwar könnten theoretisc­h die Kommunen oder die Verkehrsve­rbünde einspringe­n und das Sozialti- cket weiterfina­nzieren. Das sei aber völlig unrealisti­sch, argumentie­rten die Grünen. Der Rückzug des Landes komme deshalb einer Abschaffun­g des Tickets gleich. „Besser kann Schwarz-Gelb kaum deutlich machen, wie egal ihnen die gesellscha­ftliche Teilhabe einkommens­schwacher Haushalte ist“, sagte Grünen-Fraktionsc­hef Arndt Klocke.

Auch Menschen mit wenig Geld hätten das Recht auf Mobilität, argumentie­rte der Landesspre­cher der Linken, Christian Leye. „Warum zum Teufel wird immer bei den Schwachen gespart, statt die Reichen zu belasten?“

Bei den 2011 eingeführt­en subvention­ierten Sozialtick­ets handelt es sich um rabattiert­e Nahverkehr­smonatskar­ten für Bedürftige, die auf staatliche Unterstütz­ung angewiesen sind.

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FOTO: BERNS Salonleite­rin Melanie Weiler frisiert Star-Wars-Figur Chewbacca.

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