Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Guirassy hält Köln im Europa-League-Spiel

- VON PATRICK SCHERER

Der Franzose sorgt für das 1:0 gegen Arsenal. Hannovers Manager Heldt als Schmadtke-Nachfolger gehandelt.

KÖLN Seit vier Wochen gehen Jörg Schmadtke und der 1. FC Köln getrennte Wege. Nun hat der FußballBun­desligist einen Nachfolger für den Geschäftsf­ührer Sport auserkoren. Horst Heldt soll von Hannover 96 in die Domstadt wechseln. Die Kölner Verantwort­lichen und der 47-Jährige, der von 1987 bis 1995 das Trikot mit dem Geißbock trug, sollen sich nach Informatio­nen unserer Redaktion einig sein. Das Problem: Heldt hat bei den Niedersach­sen einen bis 2020 laufenden Vertrag unterschri­eben. Hannover-Boss Martin Kind stellte im Gespräch mit der Funke-Mediengrup­pe klar: „Egal, ob es irgendwann eine offizielle Anfrage von Köln geben wird, Heldt hat bei uns einen Vertrag, den er erfüllen muss. Ich werde ihm nicht die Freigabe für Köln erteilen.“

Dass beim FC Köln einige Arbeit auf ihn warten würde, konnte Heldt gestern Abend am TV beim Europa- League-Spiel gegen den FC Arsenal beobachten. Dennoch rangen die Kölner den Londoner Klub mit 1:0 nieder und können weiter vom Sechzehnte­lfinale träumen. Dafür müssen die Bundesliga­profis allerdings am 7. Dezember bei Roter Stern Belgrad gewinnen.

Arsenal hatte auf einige Akteure aus der etatmäßige­n Startelf verzichtet. Die deutschen Nationalsp­ieler Shkodran Mustafi und Me- sut Özil blieben auf der Insel, ihr Weltmeiste­r-Kollege Per Mertesacke­r stand hingegen in der Startelf. Die Gastgeber starteten mit Elan in die Partie und hatten durch den ansonsten schwachen Jhon Cordoba auch die erste gute Torchance. Nachdem sich die Gäste in der ungewohnte­n Zusammense­tzung aneinander gewöhnt hatten, lief der Ball flüssig durch die Reihen.

Das verdeutlic­hte den Unterschie­d zwischen einer europäisch­en Spitzenman­nschaft mit breit aufgestell­tem Kader und dem 1. FC Köln, der den Ausfall von sechs Stammkräft­en eben nicht so einfach kompensier­en kann. Und das Lazarett wurde noch größer. Nach etwas mehr als einer halben Stunde musste Dominic Maroh das Feld mit einer Oberschenk­elverletzu­ng verlassen. Zu diesem Zeitpunkt hätte Arsenal die Führung verdient gehabt. Danny Welbeck zog einen Distanzsch­uss knapp vorbei, wenig später traf Francis Coquelin nur den Pfosten.

Just als die Kölner Fans nach der Pause aufgrund der mageren Kost ihres Teams immer unruhiger wurden, holte Sehrou Guirassy einen Elfmeter heraus, den der Franzose trocken in die Tormitte verwandelt­e. Arsenal drückte danach auf den Ausgleich. Köln wehrte sich mit allen Mitteln – erfolgreic­h.

Das Bundesliga-Schlusslic­ht steht trotz des Achtungser­folgs am Sonntag gegen Hertha BSC (18 Uhr) weiter unter Druck. Sollte der erste Saisonsieg in der Liga nicht gelingen, dürfte Trainer Peter Stöger eine mögliche Heldt-Verpflicht­ung wohl nicht mehr als FC-Angestellt­er erleben.

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FOTO: REUTERS Auf dem Weg zum Siegtor: Sehrou Guirassy verwandelt den an ihm verursacht­en Elfmeter.

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