Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Guirassy hält Köln im Europa-League-Spiel
Der Franzose sorgt für das 1:0 gegen Arsenal. Hannovers Manager Heldt als Schmadtke-Nachfolger gehandelt.
KÖLN Seit vier Wochen gehen Jörg Schmadtke und der 1. FC Köln getrennte Wege. Nun hat der FußballBundesligist einen Nachfolger für den Geschäftsführer Sport auserkoren. Horst Heldt soll von Hannover 96 in die Domstadt wechseln. Die Kölner Verantwortlichen und der 47-Jährige, der von 1987 bis 1995 das Trikot mit dem Geißbock trug, sollen sich nach Informationen unserer Redaktion einig sein. Das Problem: Heldt hat bei den Niedersachsen einen bis 2020 laufenden Vertrag unterschrieben. Hannover-Boss Martin Kind stellte im Gespräch mit der Funke-Mediengruppe klar: „Egal, ob es irgendwann eine offizielle Anfrage von Köln geben wird, Heldt hat bei uns einen Vertrag, den er erfüllen muss. Ich werde ihm nicht die Freigabe für Köln erteilen.“
Dass beim FC Köln einige Arbeit auf ihn warten würde, konnte Heldt gestern Abend am TV beim Europa- League-Spiel gegen den FC Arsenal beobachten. Dennoch rangen die Kölner den Londoner Klub mit 1:0 nieder und können weiter vom Sechzehntelfinale träumen. Dafür müssen die Bundesligaprofis allerdings am 7. Dezember bei Roter Stern Belgrad gewinnen.
Arsenal hatte auf einige Akteure aus der etatmäßigen Startelf verzichtet. Die deutschen Nationalspieler Shkodran Mustafi und Me- sut Özil blieben auf der Insel, ihr Weltmeister-Kollege Per Mertesacker stand hingegen in der Startelf. Die Gastgeber starteten mit Elan in die Partie und hatten durch den ansonsten schwachen Jhon Cordoba auch die erste gute Torchance. Nachdem sich die Gäste in der ungewohnten Zusammensetzung aneinander gewöhnt hatten, lief der Ball flüssig durch die Reihen.
Das verdeutlichte den Unterschied zwischen einer europäischen Spitzenmannschaft mit breit aufgestelltem Kader und dem 1. FC Köln, der den Ausfall von sechs Stammkräften eben nicht so einfach kompensieren kann. Und das Lazarett wurde noch größer. Nach etwas mehr als einer halben Stunde musste Dominic Maroh das Feld mit einer Oberschenkelverletzung verlassen. Zu diesem Zeitpunkt hätte Arsenal die Führung verdient gehabt. Danny Welbeck zog einen Distanzschuss knapp vorbei, wenig später traf Francis Coquelin nur den Pfosten.
Just als die Kölner Fans nach der Pause aufgrund der mageren Kost ihres Teams immer unruhiger wurden, holte Sehrou Guirassy einen Elfmeter heraus, den der Franzose trocken in die Tormitte verwandelte. Arsenal drückte danach auf den Ausgleich. Köln wehrte sich mit allen Mitteln – erfolgreich.
Das Bundesliga-Schlusslicht steht trotz des Achtungserfolgs am Sonntag gegen Hertha BSC (18 Uhr) weiter unter Druck. Sollte der erste Saisonsieg in der Liga nicht gelingen, dürfte Trainer Peter Stöger eine mögliche Heldt-Verpflichtung wohl nicht mehr als FC-Angestellter erleben.