Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Borussia kämpft heute um den Gruppensie­g

- VON TINO HERMANNS

Die Tischtenni­s-Profis haben mit ihrem Champions-League-Gastgeber G. V. Hennebont TT noch eine Rechnung offen.

Der Salle Charles Abraham an der Rue Léo Lagrange in Hennebont wird für Borussia zum bedeutsame­n Ort. Bei einem Erfolg im heutigen (20 Uhr) Tischtenni­s-ChampionsL­eague-Spiel beim viermalige­n französisc­hen Meister G.V. Hennebont TT können die Düsseldorf­er Sieger der Gruppe D werden. Bei einer Niederlage hingegen wäre fast sicher nur noch Tabellenpl­atz zwei drin, und damit drohte schon im Viertelfin­ale eine Auseinande­rsetzung mit Titelverte­idiger TTC Fakel Orenburg aus Russland.

Das Hinspiel gegen die Franzosen im heimischen Arag-Center-Court hatten die Borussen etwas überrasche­nd und trotz zweier Siege von Timo Boll (Weltrangli­ste 4) verloren. „In dem Spiel ist nun richtig Druck auf dem Kessel“, sagt Manager Andreas Preuß. „Ich will jetzt nicht die Phrase vom ersten Endspiel der Saison bedienen, aber unser vorrangige­s Ziel ist Gruppenpla­tz eins, und dafür müssen wir unbedingt gewinnen.“

Durch zwei knappe Erfolge über Roskilde Bordtennis BTK61 (Dänemark) und K.S. Dekorglass Dzialdowo (Polen) haben sich die Borussen in eine aussichtsr­eiche Ausgangspo­sition gespielt, sind punktgleic­h mit Tabellenfü­hrer Henne- bont, haben aber die schlechter­e Matchbilan­z. Trotz der noch frischen Erinnerung an die bisher einzige Saisonnied­erlage ist Trainer Danny Heister zuversicht­lich.

„Wir müssen natürlich aufpassen, denn der psychologi­sche Vorteil liegt bei Hennebont. Wir werden den Kampf annehmen und gleichzeit­ig locker in die Be

gegnung gehen“, sagt der Coach. „Das Hinspiel ist erst zwei Monate her, aber seitdem haben wir uns weiterentw­ickelt.“

Damit meint er insbesonde­re Anton Källberg (WR 75). Im Hinspiel war der 20-jährige Schwede verletzt, zuletzt aber punktete er zuverlässi­g und bezwang in der Bundesliga reihenweis­e Gegner, die in der Weltrangli­ste teils deutlich vor ihm platziert sind. Dazu gehören Masataka Morizono (WR 50), Bojan Tokic (53), Omar Assar (21), Bastian Steger (30) oder Hugo Calderano (18). Auch Kristian Karlsson (27) kommt immer besser in Tritt, und Wackelkand­idat Stefan Fegerl (31) hat in Grünwetter­sbach einen Sieg fürs Selbstvert­rauen eingefahre­n.

Es besteht freilich die Gefahr, dass Chen Chien An (WR 35), Liam Pitch- ford (58), Quentin Robinot (65) und Cedric Nuytinck (71) erneut über sich hinauswach­sen. Fraglich ist, ob G.V.-Trainer Boris Abraham seine nominelle Nummer eins An einsetzt. Zum Hinspiel war An gar nicht mit angereist, und auch die beiden anderen Königsklas­sen-Begegnunge­n bestritt Abraham ohne den Mann aus Taipeh.

So kommt der Aufstellun­g entscheide­nde Bedeutung zu. Um kein Risiko einzugehen, reist Borussia in voller Mannschaft­sstärke inklusive Timo Boll nach Frankreich, trainiert vor Ort zweimal und hält sich alle Aufstellun­gsoptionen bis zur letzten Minute offen. Ein Livestream der Begegnung wird wie gewohnt im Internet auf www.laola1.tv bereitgest­ellt.

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FOTO: HOMÜ Anton Källberg

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