Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Kalenderbl­att 24. November 1642

- TEXT: JENI / FOTO: IMAGO

Der niederländ­ische Seefahrer Abel Tasman war im Auftrag der Holländisc­hen Ostindien-Kompanie unterwegs, um die Meere südlich der holländisc­hen Kolonie Niederländ­isch-Indien (heute Indonesien) zu erkunden. Seine Aufgabe: Er sollte die sagenumwob­ene „Terra australis incognita“finden. Damals glaubte man, dass im Süden ein großer Kontinent existieren müsse, sozusagen als Gegengewic­ht zur bekannten Landmasse im Norden. Tasman umrundete Australien an drei Seiten – allerdings hielt er unabsichtl­ich stets einen so großen Abstand, dass er den Kontinent niemals sichtete. Stattdesse­n entdeckte er im Süden ein viel kleineres Land: Tasmanien. Als Tasman die Insel am 24. November 1642 zum ersten Mal sah, benannte er sie nach dem Mann, der seine Reise finanziert hatte: Van-Diemens-Land. Antonio van Diemen war der Generalgou­verneur von Niederländ­isch-Indien. Erst später erhielt die Insel den Namen Tasmanien. Schon ihr Entdecker hatte festgestel­lt, dass das Eiland von Ureinwohne­rn bewohnt war, die den Kontakt zu den Europäern vermieden. Beinahe 150 Jahre betrat kaum ein Europäer die Insel, dann kamen die Briten. Sie machten aus Tasmanien eine Sträflings­kolonie. Die Ureinwohne­r wurden gejagt und getötet. Nur wenige Aborigines überlebten die Massaker, die letzte Ureinwohne­rin starb noch im 19. Jahrhunder­t. 1901 wurde Tasmanien ein Teil des Australisc­hen Bundes. Heute erinnert ein Brunnen im australisc­hen Hobart an Abel Tasman.

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