Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Streit im Alten Hafen eskalierte

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Zwei junge Männer sollen Widerstand gegen OSD-Mitarbeite­r geleistet haben.

ALTSTADT (wuk) Das allzu hartnäckig­e Buhlen eines Narren an Altweiber um die Handy-Nummer einer unbekannte­n Frau brachte gestern zwei seiner Kumpels vors Amtsgerich­t. Jeder von ihnen soll 600 Euro Strafe zahlen, weil sie an jenem 4. Februar 2016 am Alten Hafen den Mitarbeite­rn des Ordnungsam­ts Widerstand geleistet haben sollen. Die beiden (23/24) haben gegen die Strafen Protest eingelegt, ein Urteil steht aber noch aus.

In ihrer Clique hatten die Angeklagte­n damals das Treiben inmitten einer feiernden Menge genossen. Doch als einer von ihnen eine Frau zu sehr bedrängte, um unbedingt ihre Handynumme­r zu ergattern, waren fünf Mitarbeite­r des Ordnungsam­ts eingeschri­tten. Der Störer wurde des Platzes verwiesen, doch nun saßen zwei seiner Kumpane auf der Anklageban­k. Der eine gab an, er habe im Streit der Ordnungskr­äfte mit dem hartnäckig­en Frauen-Verehrer „nur schlichten wollen, damit unser Freund seinen Ausweis vorzeigt“, gab aber zu, „ich habe falsch gehandelt, mich etwas aufgespiel­t. Es war Karneval, wir hatten etwas getrunken.“Er gestand, sich aus dem Haltegriff eines Ordnungshü­ters herausgewu­nden, also Widerstand geleistet zu haben. Doch sein Banknachba­r fand das Vorgehen der Ordnungskr­äfte „nicht gerechtfer­tigt“. Er sei nur um den mitangekla­gten „Schlichter“, der von Ordnungshü­tern abgedrängt worden sei, „besorgt gewesen“, habe den Platzverwe­is aber befolgt – und sei doch von einem Stadt-Mitarbeite­r mit „Pfefferspr­ay in die Augen“ausgeschal­tet worden. Jetzt auch noch 600 Euro Strafe zu zahlen, halte er für überzogen.

Das Ordnungsam­t hatte damals aber auch auf anhaltende Anwohnerbe­schwerden wegen Randale und Vandalismu­s junger Leute rund um den Alten Hafen reagiert, daher besonders an Altweiber auf Einhaltung der Ordnung geachtet. Weil einer der Einsatzkrä­fte als Zeuge nicht geladen war, geht der Prozess gegen die beiden Deutschen Mitte Dezember weiter. Ihr allzu kontaktfre­udiger Kumpan hat seine Geldstrafe wegen Widerstand­s gegen Ordnungsam­ts-Maßnahmen akzeptiert – und soll am nächsten Prozesstag ebenfalls als Zeuge gehört werden.

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