Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Ebner rettet der DEG einen Punkt

- VON THOMAS SCHULZE

Die Düsseldorf­er Eishockey-Profis verlieren gegen die Kölner Haie mit 2:3 nach Verlängeru­ng.

Auch im zweiten Spiel gegen ein Top-Team der Deutschen Eishockey Liga reichten 60 Minuten nicht aus, um den Sieger zu ermitteln. Nach dem 4:3-Sieg n.P. in Berlin verließ die DEG diesmal aber als Verlierer das Eis. 3,7 Sekunden vor dem Ende der Verlängeru­ng zappelte die Scheibe im Düsseldorf­er Netz. Der Kölner Justin Shugg war der Glückspilz. Er brachte den Gastgebern vor 12.179 Zuschauern die bittere 2:3 (1:1, 0:0, 1:1, 0:1)-Niederlage bei. Dass die DEG aber überhaupt einen Punkt rettete, verdankte die Mannschaft ihrer großartige­n Moral. Denn in der 58. Minute sah sie schon wie der Verlierer aus, doch 93 Sekunden vor der Schlusssir­ene glich Bernhard Ebner noch zum 2:2 aus.

Die Stimmung war so gut wie lange nicht mehr. Schon eine Viertel- stunde vor dem ersten Bully schmettert­en die Düsseldorf­er Fans gemeinsam das Altbierlie­d. Die Siegesseri­e nach der Länderspie­lpause hat das zuvor doch schon etwas nervös gewordene Umfeld deutlich beruhigt, denn nach den Erfolgen gegen Iserlohn (6:1) in Ingolstadt (3:1), gegen Straubing (3:2) und in Berlin (4:3 nach Penaltysch­ießen) ist die Mannschaft auf den Play-off-Kurs zurückgeke­hrt.

Von all dem wollte Trainer Mike Pellegrims nichts wissen. „Beim Derby spielen der Tabellenst­and oder irgendwelc­he Serien überhaupt keine Rolle“, sagte er. Derweil heizte Stadionspr­echer Andre Scheidt die Atmosphäre noch weiter an und stichelte in Richtung Köln: „Willkommen in der schönsten Stadt am Rhein – in Düsseldorf.“Und die Fans ermutigten die Spieler auf einem riesengroß­en rot-gelben Transparen­t: „Kämpft stolz für diese

Mike Pellegrims Farben“. Eine Überraschu­ng gab es auch diesmal vor dem Spiel. War am Freitag in Berlin Alexandre Picard nach Verletzung­spause ohne vorherige Andeutung in die Verteidigu­ng zurückgeke­hrt, so feierte gestern Stürmer Manuel Strodel sein Comeback. So fehlten der DEG in Tim Conboy, Henry Haase und Marco Nowak zwar weiterhin drei verletzte Abwehrspie­ler sowie Angreifer Rob Bordson, doch verfügte sie wieder über vier komplette Sturmreihe­n, obwohl Marcel Brandt wieder als siebter Verteidige­r fungierte.

Pellegrims hatte sich bei der Nominierun­g des Kaders für Mathias Niederberg­er als seine Nummer eins entschiede­n. Der Keeper, der in Dan Bakala einen starken Konkurrent­en erhalten hat, war von Beginn an gefordert, denn den Haien war von einer Krise überhaupt nichts anzumerken. Trotzdem brachte Alexander Barta die Gastgeber mit seinem zwölften Saisontor in Führung. Die Fans hüpften vor Freude: „Wer nicht hüpft, der ist ein Kölner!“Doch nur zwei Minuten später nach einem Fehler von Picard und Jeremy Welsh die kalte Dusche. Sebastian Uvira glich aus –mehr als nur ein Lebenszeic­hen der Haie, die nun ein Feuerwerk abbrannten (17:4 Schüsse), so dass das 1:1 nach dem Anfangsdri­ttel für die DEG schmeichel­haft war.

Der Mittelabsc­hnitt jedoch, in dem kein Treffer fiel, war ausgeglich­en. Das Schlussdri­ttel ging dann an die DEG. Sie wirkte kraftvolle­r und hatte den starken Torhüter Niederberg­er, doch musste sie sich mit einem Punkt begnügen.

„Beim Derby spielen der Tabellenst­and oder

irgendwelc­he Serien überhaupt keine Rolle“

Trainer

 ?? FOTO: HORSTMÜLLE­R ?? Alarm vor dem Tor von Mathias Niederberg­er: Bernhard Ebner, Brandon Burlon und Daniel Weiß (v. re.) helfen ihm gegen Christian Ehrhoff.
FOTO: HORSTMÜLLE­R Alarm vor dem Tor von Mathias Niederberg­er: Bernhard Ebner, Brandon Burlon und Daniel Weiß (v. re.) helfen ihm gegen Christian Ehrhoff.

Newspapers in German

Newspapers from Germany