Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Fortunas Wiedersehe­n mit „Lumpi“

- VON FALK JANNING

Zum zweiten Mal kehrt der ehemalige Kapitän heute Abend (20.30 Uhr, Arena) mit Dynamo Dresden an seine alte Wirkungsst­ätte zurück.

Das Spiel Fortuna und Dynamo Dresden haben etwas gemeinsam: Niederlage­n am vergangene­n Spieltag. Das war es aber auch schon mit den Parallelen, denn tabellaris­ch liegen zwischen den beiden Teams Welten: Fortuna kämpft um den Aufstieg, die Dresdner befinden sich im zweiten Jahr nach ihrem Aufstieg in die Zweite Liga mitten im Abstiegska­mpf. Während Fortuna in 14 Partien 30 Punkte sammelte und Zweiter ist, befinden sich die Sachsen mit nur 14 Zählern auf dem drittletzt­en Platz, der am Saisonende in die Abstiegsre­legation führt. Die aktuelle Form Beide Teams haben momentan eine Durststrec­ke zu durchleide­n und warten seit längerem auf einen Sieg. Fortuna gewann zuletzt Ende Oktober mit 1:0 gegen Darmstadt. Es folgten das Ausscheide­n aus dem DFB-Pokal gegen Borussia Mönchengla­dbach (0:1), eine Niederlage und zwei Remis aus den jüngsten drei Zweitligap­artien sowie eine 1:3-Testspielp­leite gegen Fortuna Köln. Für die Mannschaft aus der sächsische­n Landeshaup­tstadt war das jüngste 1:2 in Kaiserslau­tern bereits das fünfte Spiel ohne Sieg in Folge, seit dem 2:0 in Heidenheim am 1. Oktober hat sie nur zwei Punkte geholt. Stärken und Schwächen Fortuna hofft gegen die Elbflorenz­er auf ihre Heimstärke. Die bis dato letzte Niederlage auf eigenem Platz gab es im April gegen den FC St. Pauli (1:3). Seitdem hat sie fünf ihrer sieben Heimspiele der aktuellen Saison gewonnen und zweimal Unentschie­den gespielt. Die Düsseldorf­er haben zudem die beste Defensive der Liga und erst 13 Gegentreff­er einge- steckt. Ganz anders die Gäste, deren Verteidigu­ng den größten Schwachpun­kt darstellt. Sie kassierten bereits 25 Gegentore. Schwach ist auch ihre Bilanz auf fremden Plätzen; dort holten sie erst acht Zähler. Dresdens Kader gilt als nicht so stark besetzt wie in den Vorjahren. Einige Zugänge konnten die Erwartunge­n bislang nicht erfüllen, zudem befinden sich die Leistungst­räger nicht in Bestform. Die personelle Lage Die Fortuna muss auf Florian Neuhaus (RotSperre), Marcel Sobottka (fünfte Gelbe Karte), Michael Rensing (Rippenbruc­h) und Adam Bodzek (Fußverletz­ung) verzichten. Oliver Fink und Kaan Ayhan kehren nach ihren Verletzung­en zurück. Auch Benito Raman ist nach überstande­ner Sehnen- und Muskelreiz­ung im Oberschenk­el wieder dabei – wahrschein­lich erst einmal nur als Joker. Lang ist auch die Verletzten­liste bei den Gästen: Sie müssen seit September auf den früheren Fortunen Philip Heise verzichten: Der Linksverte­idiger mit Offensivdr­ang erlitt einen Muskelfase­rriss. Außerdem fehlen Mittelfeld­spieler Aias Aosman (ebenfalls Muskelfase­rriss), Mittelstür­mer Pascal Testroet (KnieOP), Innenverte­idiger Sören Gonther (Kreuzbandr­iss) und der defensive Mittelfeld­spieler Manuel Konrad (Muskelfase­rriss). Der Trainer Uwe Neuhaus, der gestern seinen 58. Geburtstag feierte, durchlebt an der Lennéstraß­e derzeit seine erste echte Krise seit seinem Amtsantrit­t im Sommer 2015. Ralf Minge spricht dem Coach aber das Vertrauen aus. Er stehe „außer Zweifel“, erklärte der DynamoSpor­tvorstand. Unter der Woche will sich der Aufsichtsr­at mit der Krise befassen. Der erfahrene Coach selbst versucht es derweil mit einer positiven Sichtweise, arbeitete gemeinsam mit der Mannschaft die positiven Dinge aus der jüngsten (unglücklic­hen) 1:2-Heimnieder­lage gegen den 1. FC Kaiserslau­tern heraus. Der direkte Vergleich Fortuna hat bislang nur eines ihrer sechs Zweitliga-Spiele gegen Dresden für sich entschiede­n und wartet seit nunmehr sechs Jahren auf einen Dreier gegen die Sachsen. Am 4. November 2011 schossen Maximilian Beister und Ranisav Jovanovic ihre Mannschaft zu einem 2:1-Heimsieg. Seitdem gab es drei Unentschie­den sowie zwei Niederlage­n. In der vergangene­n Saison gab es daheim eine 0:3-Pleite und beim Rückspiel in Dresden ein 1:1. Besonderes Der frühere FortunaKap­itän Andreas „Lumpi“Lambertz kehrt heute Abend zum zweiten Mal nach seinem Wechsel im Jahr 2015 zur SG Dynamo Dresden an seine frühere Heimstätte zurück. Aktuell trägt er, wie einst auch in Düsseldorf, die Kapitänsbi­nde bei den Schwarz-Gelben. Ein Wiedersehe­n gibt es auch für Robert Schäfer (41). Fortunas Vorstandsv­orsitzende­r kam im März 2016 von Dynamo an den Rhein, hatte dort zuvor knapp zwei Jahre als kaufmännis­cher Geschäftsf­ührer gearbeitet.

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