Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Der „Nussknacke­r“ist seit 200 Jahren überaus lebendig

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Trotz der weltberühm­ten Vertonung durch den russischen Komponiste­n Peter Tschaikows­ki ist der „Nussknacke­r“zuerst eine Erzählung von E.T.A. Hoffmann. Seit dem Erscheinen von „Nussknacke­r und Mausekönig“vor 200 Jahren wurde sie durch zahlreiche Buchausgab­en lebendig gehalten und immer wieder von bedeutende­n Zeichnern illustrier­t.

Doch der ursprüngli­che Hoffmann-Text bietet für heutige Kinder mancherlei Schwierigk­eiten: In einem zentralen Kapitel etwa wird eine Schlacht beschriebe­n, mit militärisc­hen Ausdrücken, die kein Heranwachs­ender mehr kennt. Damals spielte man ja noch mit Zinnsoldat­en historisch­e Auseinande­rsetzungen nach. Zur Vorweihnac­htszeit aber ist eine neue bibliophil­e Ausgabe im Buchhandel, für die Sibyl Gräfin Schönfeldt den Originalte­xt bearbeitet hat. Illustrier­t wurde die Neuerschei­nung von der preisgekrö­nten Hamburger Illustrato­rin Sabine Friedrichs­on.

Ihrer Arbeit widmet das HeinrichHe­ine-Institut jetzt eine neue Ausstellun­g. Präsentier­t werden Originale, Skizzen und Vorarbeite­n sowie Gegenständ­e aus der HoffmannZe­it, die Friedrichs­on als Vorlagen nutzte. Wertvolle historisch­e Bücher aus der Berliner Staatsbibl­iothek lassen zweihunder­t Jahre Illustrati­onsgeschic­hte lebendig werden.

Die Zutaten des „Nussknacke­r“fasziniere­n auch moderne, Fantasyund Manga-affine Leser: die siebenjähr­ige, phantasieb­egabte Protagonis­tin Marie; ein siebenköpf­iges Mäusemonst­er und natürlich der geheimnisv­olle Nussknacke­r.

Claus Clemens

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