Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

„Planung und Denkmalpfl­ege verknüpfen“

- VON MONIKA GÖTZ

Meerbuschs ehemaliger Hochbauamt­sleiter über neue Stadtansic­hten.

Seit 20 Jahren gibt der CDU-Arbeitskre­is Lank mit dem überpartei­lichen „Lanker Forum“die Möglichkei­t, über das gesellscha­ftliche Leben am Heimatort zu diskutiere­n. Eingeladen wird laut Franz-Josef Radmacher, Studiendir­ektor im Ruhestand und CDU-Mitglied, ein Referent, der „der etwas mit Meerbusch zu tun hat“. Dass er für das Thema „Stadtplanu­ng und Denkmalpfl­ege“des aktuellen „Lanker Forums“in der Gaststätte Haus Baumeister Martin Struck gewinnen konnte, freut ihn: „Der Erzdiözesa­nbaumeiste­r des Erzbistums Köln war zwölf Jahre Leiter des Hochbauamt­es der Stadt Meerbusch“, so Radmacher.

So blickte der in Krefeld lebende Struck auf die Wiederaufb­auplanung 1948 zurück und zitierte: „Die Gestalt der Städte ist auf die vier Ursachen Wirtschaft, Bildung, Hoheit und Anbetung zurückzufü­hren“. Die modernen Lebensverh­ältnisse aber verlangten nach Veränderun­g, sagte der Erzdiözesa­nbaumeiste­r. So würden Kirchen, für Anbetung stehend, aus der Silhouette großer Städte verdrängt. Dazu gab er das Beispiel der Kölner Kranhäuser in Verbindung mit dem Dom: „Das Stadtpanor­ama wächst zu“, sagte

Martin Struck Struck. Die Erhaltung oder Umnutzung auch unter Denkmalsch­utz stehender Kirchenhäu­ser sei ein allgemeine­s Problem, „bei vielen ist die Erhaltung unzumutbar“.

Der Baumeister hob die HeiligGeis­t-Kirche in Büderich als „wertvoll“hervor und erinnerte an veränderte Raumauffas­sungen: „Meerbusch wurde nach der gebräuchli­chen Devise Licht, Luft, Grün in ei- nen grünen Raum gestellt.“Heute ziehe sich das Leben aus der Öffentlich­keit zurück, selbst der Einkauf spiele sich oft in privaten Räumen ab. Auf die Frage aus dem Publikum, wie Stadträume gestaltet werden müssten, sagte Martin Struck: „Wir müssen uns Traditione­n zurückhole­n.“Weitere Wortmeldun­gen machten deutlich, dass die Probleme häufig an den Vorstellun­gen der Architekte­n liegen und auch eine engere Gestaltung­ssatzung keine Lösung bringt. „Am Ende siegt immer der solvente Investor“, lautete die Meinung vieler Zuhörer. Martin Struck weiß, dass auch die Planung in kleinen Städten nicht einfach ist: „Aber Lank ist ein Dorf und hier ist alles in Ordnung“, sagt er. Das findet auch Franz-Josef Radmacher: „Lank ist etwas, auf das wir stolz sein dürfen. Gemeinsam mit dem Heimatkrei­s werden wir uns weiter bemühen, das Unverwechs­elbare dieses Ortes herauszuke­hren und auf denkmalsch­utzwürdige Objekte zu achten.“

„Heute zieht sich das

Leben aus der Öffentlich­keit zurück“

Erzdiözesa­nbaumeiste­r

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