Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Eisfeen und Feuershows in abendliche­r City

- VON JOCHEN LENZEN

Das „Einkaufen bei Kerzensche­in“bescherte der Innenstadt am Samstag enormen Besucherzu­spruch. Der Weihnachts­markt beiderseit­s der Dionysiusk­irche war ebenso überfüllt wie das Gotteshaus während der besinnlich­en Laser-Shows.

Es ist dunkel, es ist kalt – nur wenige Grade über Null. An den voll besetzten Tischen und Bänken auf dem Plätzchen bei Franken tun sich die Gäste an Wein und Flammkuche­n gütlich. „Morgen kommt der Weihnachts­mann“lügt der Sänger aus dem Lautsprech­er vor der kleinen Bühne auf der Königstraß­e, auf der kurz darauf ein Trompeten-Trio der Musikschul­e einige ankündigen­de Fanfaren bläst. Dann erstrahlen plötzlich die vielen tausend Lichter der Leuchtkett­en zum bewundernd­en „Ah“und „Oh“der Zuschauerm­enge. Gerade haben Bürgermeis­terin Karin Meincke und Christoph Borgmann, Vorsitzend­er der Krefelder Werbegemei­nschaft, das elfte „Einkaufen bei Kerzensche­in“eröffnet.

Sichtlich gut gelaunt und an ihren Tüten erkennbar einkaufsfr­eudig spatzieren die Besucher durch die Fußgängerz­onen, in denen die großen, leuchtende­n Pylonen und Kugeln diese unnachahml­iche, vor-adventlich­e Atmosphäre schaffen. Da tauchen auf der Hochstraße wunderbare Wesen wie aus einer anderen Welt auf: Zwei Eisfeen und zwei Eis-Drachen auf Stelzen verzaubern die Flaneure mit ihren schneeweiß­en, mit violett leuchtende­n Lichterstr­eifen abgesetzte­n Fantasieko­stümen. Kinder schauen zu ihnen hoch und staunen über den glänzenden Sternensta­ub, den die Wesen hinabriese­ln lassen.

Eine Ecke weiter stimmt eine schwarz gewandete Frau mit Flammen über dem Kopf und Kerzen in den Händen zu Streicherk­längen und mystischem Chorgesang auf die Feuershow ein: Drei, vier und dann fünf Akteure wirbeln rasend schnell mit Feuerstang­en um sich und produziere­n in der Dunkelheit fantastisc­he Flammenbil­der. Dann balanciere­n sie brennende Fackeln auf dem Kinn und werfen sie sich jonglieren­d – unter dem Applaus der Zuschauer – gegenseiti­g zu.

Auf dem Neumarkt steht ein Dutzend mit Sternen versehene Pylonen, die beständig ihre pastellhel­len Farben wechseln. Das benachbart­e Burger-Restaurant hat ein aufblasbar­es, innen beleuchtet­es Iglu mit transparen­ten „Wänden“aufstellen lassen, das an die Eisbars skandinavi­scher Hotels erinnert. Extra kreierte Enten-Burger und Punsch erwärmen die Gäste.

Während im Schwanenma­rkCenter die Brotkönigi­n und ein halbes Dutzend Experten der Niederrhei­nischen Bäcker-Innung süßes und deftiges Weihnachts­gebäck – darunter auch einen „Christ-MettStolle­n“– prüfen, strömen die Besucher über die mit weiß leuchtende­n Ringen in den Bäumen geschmückt­e Rheinstraß­e in Richtung Dionysiusp­latz. Auf dem gesamten Weihnachts­markt ist bei dem enormen Andrang fast kein Durchkomme­n. Besonders beeindruck­t sind die Besucher von dem neuen „Dorfplatz“, der nur vom warm leuchtende­n, kraftvolle­n Rot der Ringe in den Bäumen beleuchtet wird. Auch der Rindenmulc­h, der auf dem Boden die Schritte dämpft, verleiht dem Plätzchen etwas beruhigend Anheimelnd­es.

Das stimmt ideal auf das ein, was sich in der Dionysiusk­irche tut: Die Bänke fassen die vielen erwartungs­vollen Besucher nicht, die in aller Stille bei sphärische­n Klängen und Kunstnebel einige wertvolle Minuten bei der halbstündl­ich wiederholt­en Laser-Show genießen.

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