Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Eisfeen und Feuershows in abendlicher City
Das „Einkaufen bei Kerzenschein“bescherte der Innenstadt am Samstag enormen Besucherzuspruch. Der Weihnachtsmarkt beiderseits der Dionysiuskirche war ebenso überfüllt wie das Gotteshaus während der besinnlichen Laser-Shows.
Es ist dunkel, es ist kalt – nur wenige Grade über Null. An den voll besetzten Tischen und Bänken auf dem Plätzchen bei Franken tun sich die Gäste an Wein und Flammkuchen gütlich. „Morgen kommt der Weihnachtsmann“lügt der Sänger aus dem Lautsprecher vor der kleinen Bühne auf der Königstraße, auf der kurz darauf ein Trompeten-Trio der Musikschule einige ankündigende Fanfaren bläst. Dann erstrahlen plötzlich die vielen tausend Lichter der Leuchtketten zum bewundernden „Ah“und „Oh“der Zuschauermenge. Gerade haben Bürgermeisterin Karin Meincke und Christoph Borgmann, Vorsitzender der Krefelder Werbegemeinschaft, das elfte „Einkaufen bei Kerzenschein“eröffnet.
Sichtlich gut gelaunt und an ihren Tüten erkennbar einkaufsfreudig spatzieren die Besucher durch die Fußgängerzonen, in denen die großen, leuchtenden Pylonen und Kugeln diese unnachahmliche, vor-adventliche Atmosphäre schaffen. Da tauchen auf der Hochstraße wunderbare Wesen wie aus einer anderen Welt auf: Zwei Eisfeen und zwei Eis-Drachen auf Stelzen verzaubern die Flaneure mit ihren schneeweißen, mit violett leuchtenden Lichterstreifen abgesetzten Fantasiekostümen. Kinder schauen zu ihnen hoch und staunen über den glänzenden Sternenstaub, den die Wesen hinabrieseln lassen.
Eine Ecke weiter stimmt eine schwarz gewandete Frau mit Flammen über dem Kopf und Kerzen in den Händen zu Streicherklängen und mystischem Chorgesang auf die Feuershow ein: Drei, vier und dann fünf Akteure wirbeln rasend schnell mit Feuerstangen um sich und produzieren in der Dunkelheit fantastische Flammenbilder. Dann balancieren sie brennende Fackeln auf dem Kinn und werfen sie sich jonglierend – unter dem Applaus der Zuschauer – gegenseitig zu.
Auf dem Neumarkt steht ein Dutzend mit Sternen versehene Pylonen, die beständig ihre pastellhellen Farben wechseln. Das benachbarte Burger-Restaurant hat ein aufblasbares, innen beleuchtetes Iglu mit transparenten „Wänden“aufstellen lassen, das an die Eisbars skandinavischer Hotels erinnert. Extra kreierte Enten-Burger und Punsch erwärmen die Gäste.
Während im SchwanenmarkCenter die Brotkönigin und ein halbes Dutzend Experten der Niederrheinischen Bäcker-Innung süßes und deftiges Weihnachtsgebäck – darunter auch einen „Christ-MettStollen“– prüfen, strömen die Besucher über die mit weiß leuchtenden Ringen in den Bäumen geschmückte Rheinstraße in Richtung Dionysiusplatz. Auf dem gesamten Weihnachtsmarkt ist bei dem enormen Andrang fast kein Durchkommen. Besonders beeindruckt sind die Besucher von dem neuen „Dorfplatz“, der nur vom warm leuchtenden, kraftvollen Rot der Ringe in den Bäumen beleuchtet wird. Auch der Rindenmulch, der auf dem Boden die Schritte dämpft, verleiht dem Plätzchen etwas beruhigend Anheimelndes.
Das stimmt ideal auf das ein, was sich in der Dionysiuskirche tut: Die Bänke fassen die vielen erwartungsvollen Besucher nicht, die in aller Stille bei sphärischen Klängen und Kunstnebel einige wertvolle Minuten bei der halbstündlich wiederholten Laser-Show genießen.