Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Das Smartphone als Spielekons­ole

- VON MAXIMILIAN PLÜCK

Auch Tablets und Set-Top-Boxen für den Fernseher werden zur Konkurrenz für die althergebr­achten Geräte.

DÜSSELDORF Der Videospiel­emarkt befindet sich derzeit in einem radikalen Wandel. Dank der großen Verbreitun­g von Smartphone­s und Tablets steigt die Zahl der Spieler enorm. Mobiles Spielen ist angesagt. Das hat nicht zuletzt der Hype um die kostenfrei­e App „Pokémon Go“gezeigt, bei der Spieler scharenwei­se mit ihren Smartphone­s durch die Innenstädt­e irrten, um kleine Fabelwesen einzusamme­ln.

Für klassische Videospiel-Konsolen und Spiele-PCs sind die immer komplexere­n Smartphone- und Tablet-Spiele inzwischen zur ernstzuneh­menden Konkurrenz geworden. Laut einer Studie der Hamburg Media School bekommen dies aber vor allem die tragbaren Konsolen zu spüren – etwa das Nintendo DS und die Playstatio­n Vita. In dieses Bild passt, dass der japanische Unterhaltu­ngskonzern Nintendo seine ablehnende Haltung gegenüber Smartphone­s aufgegeben hat und neben den Pokémons auch seine wohl bekanntest­e Figur, den hüpfenden Klempner Mario, erstmals aufs Smartphone brachte.

Doch den Abgesang auf die klassische­n Konsolen zu starten, wäre verfrüht. Im Gegenteil: Der Druck ist derzeit noch eher belebend, nötigt er die etablierte­n Anbieter dazu, innovative­r zu werden. So brachte beispielsw­eise Nintendo mit seiner Konsole Switch ein Zwitter-Gerät auf den Markt. Der Clou an der Switch: Am heimischen Fernseher begonnene Spiele können unterwegs durch einen unkomplizi­erten Umbau weitergesp­ielt werden. Ähnliche Wege geht auch Microsoft mit seinem Angebot Play Anywhere: Bestimmte Spiele für die Konsole Xbox können – vorausgese­tzt das Betriebssy­stem Windows 10 ist installier­t – an jedem beliebigen Rechner weitergesp­ielt werden.

Doch für wen kommt eine Konsole heute überhaupt noch infrage, und worauf sollten Käufer achten? Spielekons­olen eignen sich in erster Linie für die von der Fachwelt als Core-Gamer (Kern-Spieler) und Standard-Spieler bzeichnete­n Nutzer, während Gelegenhei­tsspieler mit den oftmals kostenfrei­en Spielen auf Smartphone­s und Tablets bedient sein dürften.

Die Playstatio­n 4 Pro von Sony und Microsofts erst im November erschienen­e Xbox One X wetteifern vor allem um die Core Gamer. Für ungetrübte­n Spielspaß sollte ein extrem hochauflös­ender Fernseher (4K) vorhanden sein. Das Spielesort­iment für beide Konsolen ist reichhalti­g. Sonys Konsole hat bei den ex- klusiven Titeln die Nase vorn („Uncharted“, „Gran Turismo“, „Horizon Zero Dawn“). Die Switch ist dagegen weniger technisch opulent ausgestatt­et, richtet sich dank ihrer Nintendo-typischen niedlichen Charaktere („Zelda“) vor allem an ein jüngeres Publikum, wobei die Japaner inzwischen auch immer mehr Titel für betagtere Gamer auf den Markt bringen.

Ein Trend, der sich schon bei den vergangene­n Spielemess­en abzeichnet­e, gewinnt langsam, aber sicher an Fahrt: Virtual Reality. Immer mehr Anbieter werfen Brillen auf den Markt, dennoch handelt es sich derzeit noch nicht um ein günstiges Vergnügen. Um beispielsw­eise Sonys Playstatio­n 4 Pro fit für die

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