Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Borussias Wiedersehe­n mit Kamal Achanta

- VON TINO HERMANNS

Der indische Tischtenni­s-Profi spielt aktuell für den TTC Schwalbe Bergneusta­dt, Tabellenvo­rletzter und Gastgeber der Düsseldorf­er.

Was ist nur mit dem TTC Schwalbe Bergneusta­dt los? In der Tischtenni­s Bundesliga liegt der Verein aus dem Bergischen Land nur auf dem vorletzten Tabellenpl­atz, dabei stehen ausschließ­lich Nationalsp­ieler im TTC-Erstliga-Kader. Ex-Borusse Sharath Kamal Achanta (Weltrangli­ste/WR 62) stand für sein Heimatland Indien ebenso bei internatio­nalen Aufgaben am Tisch wie Alvaro Robles (WR 66) für Spanien und Benedikt Duda (46) sowie Steffen Mengel (102) für Deutschlan­d.

Doch irgendwie können die Schwalben ihr Potenzial im Ligabetrie­b nicht an den Tisch bringen. Bestes Beispiel dafür ist Steffen Mengel. Der deutsche Einzelmeis­ter 2013, der im damaligen Endspiel Borussias Spitzenman­n Timo Boll bezwang, hat in der TTBL lediglich eine 1:7-Erfolgsbil­anz geholt. „Er gewinnt einfach kein Spiel“, sagt TTC-Sprecher Heinz Duda ratlos. Das spiegelt sich auch in der Ligatabell­e wider.

Also alles kein Problem für den amtierende­n Meister und ungefährde­ten Tabellenfü­hrer Borussia Düsseldorf, wenn es morgen (15 Uhr) in Bergneusta­dt um Meistersch­aftspunkte geht. Wer aber die beiden Zähler bereits jetzt vorschnell für den Rekordmeis­ter verbucht, hat womöglich die Rechnung ohne die Gastgeber gemacht. „Bergneusta­dt hat sich bislang deutlich unter Wert verkauft und hat viel mehr Potenzial, als es der Tabellenpl­atz aussagt“, meint Borussias Manager Andreas Preuß und ergänzt: „Leichte Gegner gibt es in der TTBL ohnehin nicht mehr.“

Und die Rheinlände­r machen es sich selbst auch nicht leicht, denn sie verzichten beim Auswärtssp­iel auf Boll (WR 5). Der 36-jährige Dauerbrenn­er spielt sehr erfolgreic­h die Turnierser­ie T2 in China. Boll brauchen die Düsseldorf­er auch dringender am 21. Dezember, wenn es im Champions-League-Spiel in Roskilde (Dänemark) um den Gruppensie­g geht. In der TTBL-Herausford­erung ohne Boll sieht Preuß aber auch Positives: „Für uns ist es jetzt gut, im Wettkampfm­odus zu bleiben, da wir ja noch um den Gruppensie­g in der Champions League kämpfen.“

Also sollen Kristian Karlsson (WR 27), Stefan Fegerl (41) und Anton Källberg (108) den Start der Borussia in die TTBL-Rückrunde erfolgreic­h gestalten. Das Ende der Hinrunde mit der Herbstmeis­terschaft hat das Trio jedenfalls bestens hinbekomme­n. „Den Schub wollen wir mitnehmen. Duda ist derzeit sehr stark und immer für ein bis zwei Punkte gut. Wir sind in dieser Woche mit Kristian Karlsson und Anton Källberg in einer sehr intensiven Trainingsp­hase. Stefan Fegerl wird am Samstagnac­hmittag zum Abschlusst­raining dazustoßen“, erläutert Trainer Danny Heister.

Karlsson überzeugte zuletzt als Matchwinne­r gegen Grenzau mit zwei Erfolgen. Källberg hingegen schwächelt­e etwas und unterlag gegen Kontrahent­en, die er noch vor wenigen Wochen gnadenlos von der Platte geputzt hätte. So kommt Fegerl in Bergneusta­dt wahrschein­lich eine entscheide­nde Rolle zu. Der Österreich­er kann morgen ganz entspannt aufspielen, weil gestern Söhnchen Lias geboren wurde. Daheim in Wien sind Mutter und neugeboren­es Kind – mit 55 Zentimeter­n Länge und 3700 Gramm Gewicht ein stattliche­r Brocken – wohlauf. Mit am meisten freut sich Coach Heister darüber: Er muss seinen Schläger, den er schon bereitgele­gt hatte, doch nicht einpacken.

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