Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

100 Millionen Euro fürs Luisen-Gymnasium?

- VON UWE-JENS RUHNAU

Immobilien-Experten haben für die Schule in Kö-Nähe viele Ideen und sehen in ihr ein lukratives Geschäft.

Das Luisen-Gymnasium soll an der Völklinger Straße neu entstehen und dort mehr Platz zur Verfügung haben und wachsen können. Die Beschränku­ngen des heutigen Standorts führen in der Schulverwa­ltung eher zu dem Schluss, das Gebäude für eine Schulnutzu­ng generell aufzugeben, als dort eine andere Schule unterzubri­ngen.

In der Immobilien­wirtschaft findet der Komplex aus der Zeit der Jahrhunder­twende sogleich Interesse. Die Flächen in der Innenstadt sind knapp, Investoren kommen gerne nach Düsseldorf und setzen vor allem in der lukrativen Innenstadt Projekte um. Allerdings ist der Denkmalsch­utz zu berücksich­tigen, das Gebäude stammt aus dem Jahr 1907 und ist gekennzeic­hnet durch Elemente des Jugendstil­s und des Neobarock. Die Grundfläch­e beträgt rund 2000, die Nutzfläche 6500 und die Freifläche 1000 Quadratmet­er. Immobilien­experten kommen allein aufgrund dieser Angaben auf einen Verkaufswe­rt von 80 bis 100 Millionen Euro – davon ließe sich der Neubau bezahlen und es bliebe vermutlich Geld übrig.

Für Christoph Meszelinsk­y, den Chef von BNP Paribas in Düsseldorf, ist an dem Standort „alles machbar, was es in der Nachbarsch­aft gibt“: Hotel und Büro, es gebe kaum noch Flächen dafür. Aber auch eine Wohnnutzun­g sei denk- bar. „Da wären die Grundrisse in diesem Gebäude die große Herausford­erung.“An Handel glaubt er nicht.

Marcel Abel, Geschäftsf­ührer von JLL, sieht es ähnlich, bringt aber auch neue oder modifizier­te Nutzungsfo­rmen ins Spiel. „Ein Hotel ist natürlich denkbar, aber dann vielleicht ein Arthotel mit einem speziellen Konzept, das beispielsw­eise auf die Schule Bezug nimmt“, sagt er. Nachgefrag­t seien auch CoWorking-Spaces, der Weltmarktf­ührer „WeWork“sammle gerade Milliarden ein und investiere internatio­nal, auch in Deutschlan­d. Co-Working ließe sich auch mit einer Markthalle kombiniere­n oder einem anderen urbanen Angebot.

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RP-FOTO: ANDREAS BRETZ Das Gebäude des Luisen-Gymnasiums wurde 1907 erbaut und steht unter Denkmalsch­utz.

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