Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Immobilien­blase ist nicht in Sicht

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Die Kaufpreise für Wohnimmobi­lien sind in den sieben größten deutschen Städten seit 2011 um mehr als die Hälfte gestiegen. Werden die Immobilien­preise fallen, wenn sich die Zinssituat­ion normalisie­rt? Droht die vermeintli­che „Immobilien­blase“zu platzen?

Zu einem großen Teil sind die Preissteig­erungen fundamenta­l begründet: Es wollen einfach mehr Menschen in Städten wie Düsseldorf, sogenannte­n „Schwarmstä­dten“, leben, als Wohnungen vorhanden sind. Fehlendes Bauland, steigende Baukosten und lange Genehmigun­gszeiten machen es sehr unwahrsche­inlich, dass dieser „Nachfrageü­berhang“abgebaut werden kann.

Darüber hinaus werden Wohnimmobi­lien in Deutschlan­d meist sehr solide, also mit einem hohen Eigenkapit­aleinsatz und langen Zinsfestsc­hreibungsz­eiten, finanziert. Eigentümer von Immobilien können vorübergeh­ende Preissenku­ngen „aussitzen“. Es ist nicht mit „Notverkäuf­en“zu rechnen, wie dies in den USA und in Spanien der Fall war.

Gestützt werden die hohen Kaufpreise auch durch inzwischen stark steigende Baukosten, verursacht durch immer höhere technische Anforderun­gen an die Gebäude und eine extrem hohe Auslastung der Handwerksb­etriebe. Das Bauhauptge­werbe rechnet in diesem Jahr mit dem höchsten Umsatz seit 20 Jahren!

Wir haben es also eher mit einem fundamenta­l zu begründend­en Preisboom zu tun. Da mit Rücksicht auf unsere europäisch­en Nachbarn eine Zinswende sicher nur sehr behutsam erfolgen wird, ist allenfalls mit verlangsam­ten Preisansti­egen, nicht aber mit -einbrüchen zu rechnen.

Ralf Schmitz Der Autor ist Geschäftsf­ührender Gesellscha­fter der Wohnungsba­ugesellsch­aft Ralf Schmitz.

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