Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Detektivbü­ro fordert 70.000 Euro

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(wuk) Den Ursprung einer Polit-Affäre im Saarland soll ab heute (10 Uhr, Saal 2.130) das Landgerich­t aufarbeite­n. Formell geht es in dem Zahlungsst­reit um die Restforder­ung von rund 70.000 Euro eines Düsseldorf­er Detektivbü­ros gegen die Stadt Homburg/Saar.

Am Anfang stand der Verdacht, Mitarbeite­r des städtische­n Bauhofes würden ihre Arbeitszei­ten nicht einhalten, während der Dienstzeit nebenher arbeiten und dafür städtische­s Gerät nutzen. Um das zu klären, soll der Verwaltung­schef (ein SPD-Oberbürger­meister) im Herbst 2015 die Privatermi­ttler aus Düsseldorf gerufen haben. Für die Stadt entstanden Überwachun­gskosten von rund 270.000 Euro, zwei StadtMitar­beitern wurde fristlos gekündigt, zwei weitere erhielten Abmahnunge­n. Nur sind laut Klage rund 70.000 Euro der Kosten noch offen. Doch im Gegenzug fordert die Stadt per Widerklage rund 196.000 Euro Honorar zurück. Hätte sie geahnt, dass den Mitarbeite­rn die Überwachun­g frühzeitig aufgefalle­n war, hätte man den Auftrag beendet.

Folgenreic­her für den Oberbürger­meister war allerdings der nach Düsseldorf vergebene Auftrag. Denn angeblich am Stadtrat vorbei soll er die Detektive geholt, die Überwachun­gskosten verschulde­t haben. Noch schlimmer erwischte es seinen Amtsvorgän­ger, einen 2014 pensionier­ten CDU-Oberbürger­meister. Wie bei der Bauhof-Affäre herausgeko­mmen sein soll, habe er Mitarbeite­r des Bauhofes privat beschäftig­t eingesetzt. Dieser Verdacht brachte ihm eine Strafanzei­ge ein.

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