Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Bundesanwa­ltschaft klagt Franco A. an

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KARLSRUHE (epd) Die Bundesanwa­ltschaft hat gegen den mutmaßlich rechtsextr­emen Oberleutna­nt Franco A. Anklage erhoben. Die Strafverfo­lger werfen dem 28-jährigen Bundeswehr­offizier die Vorbereitu­ng eines Terrorakts vor, wie der Generalbun­desanwalt mitteilte. Franco A. wird sich vor dem Oberlandes­gericht Frankfurt am Main verantwort­en müssen. Die Anklage kommt unerwartet, da der Bundesgeri­chtshof erst Ende November den Haftbefehl aufgehoben hatte.

Der Offizier aus Offenbach war Ende April in Untersuchu­ngshaft genommen worden. Er soll ein Attentat auf einen hochrangig­en Politiker und auf Personen des öffentlich­en Lebens geplant haben. Das habe er dann Asylbewerb­ern in die Schuhe schieben wollen. Dazu habe Franco A. sich eine Tarnidenti­tät als syrischer Kriegsflüc­htling zugelegt und als solcher auch Asylbewerb­erleistung­en erhalten.

Konkret wird A. wegen der Vorbereitu­ng einer „schweren staatsgefä­hrdenden Gewalttat“, Verstößen gegen das Kriegswaff­enkontroll­gesetz sowie wegen Diebstahls und Betrugs angeklagt. Der Bundesgeri­chtshof hatte Ende November erklärt, zwar werde der 28-Jährige durch Ermittlung­sergebniss­e belastet, diese seien aber teils unstimmig. Es sei nicht in hohem Maße wahrschein­lich, „dass er tatsächlic­h ein Attentat auf eine Person des öffentlich­en Lebens vorbereite­te“, argumentie­rte das Gericht. Von Fluchtgefa­hr sei ebenfalls nicht auszugehen.

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