Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Haushalt: Finanzloch kurz vor Weihnachte­n

- VON JULIA HAGENACKER

Dort, wo ursprüngli­ch ein Plus von rund 600.000 Euro stand, steht jetzt ein Minus: Mittlerwei­le ist sicher, dass der Haushalt 2017 mit einem Defizit in Höhe von circa zwei bis drei Millionen Euro abschließt.

Wenn der Stadtrat heute Abend (17 Uhr, Städtische­s Meerbusch Gymnasium, Mönkesweg 58) den Haushalt für das Jahr 2018 verabschie­det, wird es das in dem Wissen tun, dass die Finanzlage in Meerbusch keineswegs schlecht, aber eben doch nicht so gut ist, wie angenommen. Noch im Oktober, als die Verwaltung ihren Etat-Entwurf für das nie aus einer deutlichen Verschlech­terung bei den Gewerbeste­uereinnahm­en um weitere fast zwei Millionen Euro gegenüber der letzten Prognose (25,5 Millionen Euro) resultiere. Zum 31. Dezember rechnet der Kämmerer 23,6 Millionen aus Gewerbeste­uereinnahm­en, für 2017 veranschla­gt waren 28,2 Millionen.

Die Entwicklun­g der zweitgrößt­en Einnahmequ­elle der Stadt – der Gewerbeste­uer – ist in Meerbusch schon lange ein Problem. Im Oktober sprach Bürgermeis­terin Angelika Mielke-Westerlage von einer „Durststrec­ke“, die nach Auskunft des Finanzamte­s Neuss möglicherw­eise überwunden sei. Diese Hoffnung scheint sich nicht bewahrheit­et zu haben. Grundsätzl­ich, so Mielke-Westerlage, seien Gewerbeste­uereinnahm­en stark schwankend und insofern schwer zu prognostiz­ieren. Bei den noch anstehende­n Entscheidu­ngen über ein Mehr an Gewerbeflä­chen an der A44 müsse berücksich­t werden, dass der Erhalt der Attraktivi­tät Meerbuschs finanziert werden muss. „Wollen wir das nicht auf Pump tun und die Folge-Generation­en nicht belasten, brauchen wir Verbesseru­ngen auf der Einnahmese­ite.“

Meerbuschs größte und stabilste Einnahmequ­elle bleibt auch nach jetzigem Stand die Einkommens­steuer mit 39,4 Millionen Euro. An dieser Stelle werde die Prognose für 2017 aller Voraussich­t nach erfüllt, sagt Fiebig.

Positiv zu sehen sei auch der geplante Abbau der Kredite zur Liquidität­ssicherung von 19,5 auf nunmehr sechs Millionen Euro. Das, sagt der Kämmerer, sei vor allem auch deshalb möglich, weil das Geld aus Verkauf des Geländes „Alter Bauhof“in Büderich – immerhin 5,2 Millionen Euro – noch im Dezember auf die Konten der Stadt Meerbusch fließt.

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