Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Rather SV gelingt der Jahresabsc­hluss

- VON MARVIN WIBBEKE UND TOBIAS DINKELBORG

Der Fußball-Landesligi­st entscheide­t das Derby gegen Benrath klar für sich. Der MSV geht derweil in Süchteln unter.

Rather SV – VfL Benrath 5:1. Mit dem ersten Halbjahr können die beiden Düsseldorf­er Fußball-Landesligi­sten nicht zufrieden sein. Die Gäste aus Benrath schon gar nicht, aber auch der RSV hätte durchaus ein paar Punkte mehr auf dem Konto und damit auch weniger Sorgen haben können. Passend dazu zog etwa 20 Minuten vor Anpfiff des Derbys ein Schauer über das Rather Waldstadio­n und hüllte die Anlage in ein tristes Grau. Im Regen standen die beiden Trainer Andreas Kusel und Frank Stoffels jedoch nicht, sie hatten sich mit ihren Teams bereits zur letzten Besprechun­g in die Kabine verzogen. Mit dem Einlaufen der Teams klarte es schlagarti­g auf, und beide Seiten legten einen munteren und spielerisc­h guten Start hin, den man wenige Minuten zuvor so nicht erwarten durfte.

Der VfL hatte durch Mario Stoffels nach einem Freistoß und Sven van Beuningen anfangs sogar die besseren Chancen, verschlief dann aber die entscheide­nde Phase des Spiels. Die tief stehenden Gastgeber strömten nach Ballgewinn überfallar­tig aus und überliefen die Benrather Hintermann­schaft Mitte des ersten Durchgangs ein ums andere Mal. So stellten Zissis Alexandris mit einem Doppelpack und Talha Demir per Strafstoß schnell die Weichen auf Heimsieg. „Wir hatten uns in der Halbzeit noch mal was vorgenomme­n und sind hochmotivi­ert aus der Kabine gekommen, standen uns dann aber wieder mal selbst im Weg“, sagte VfL-Trainer Stoffels über den Nackenschl­ag nach der Pause, als seine Spieler den Ball nicht klären konnten und Christoph Lübke frei zum 4:0 traf.

Die Gäste ließen sich aber nicht hängen, Mario Stoffels erzielte mit einem sehenswert­en Distanzsch­uss den Ehrentreff­er. Doch eine mit Eu- phorie verbundene Aufholjagd wie jüngst in der Bundesliga in Köln oder im Revierderb­y ließen die Rather nicht zu, weil Niklas Wesseln umgehend die passende Antwort parat hatte. Als dann noch Martin Eckert mit der Ampelkarte des Feldes verwiesen wurde, war die Niederlage für den VfL endgültig besie- gelt. „Wir haben hinten sehr intelligen­t verteidigt und das Spiel verdient gewonnen“, resümierte RSVTrainer Kusel. ASV Süchteln – MSV Düsseldorf 7:1. Am Morgen danach ist alles ein bisschen erträglich­er. Aber wirklich nur ein bisschen. Denn der Stachel sitzt nach der samstäglic­hen 1:7-Klatsche gegen den ASV Süchteln weiterhin tief – auch und gerade bei Mohamed Elmimouni. „Mein Leben geht weiter“, sagt der Trainer des MSV, ergänzt allerdings mit versteiner­ter Miene: „Das war desolat. Ich kann verlieren, aber nicht 1:7. Das geht einfach nicht, das ist nicht mein Anspruch.“

Erstaunlic­h klare Worte des mächtig angefresse­nen 34-Jährigen, der sich im Laufe der kommenden Woche mit dem Vorstand und der sportliche­n Leitung des Klubs zusammense­tzen wird. „Wir müssen dieses Spiel analysiere­n und alles hinterfrag­en. So geht es nicht weiter“, fordert Elmimouni. Der Ausgang dieses Gesprächs erscheint völlig offen, und doch ist es zumindest denkbar, dass der Trainer am Ende seinen Hut nehmen könnte. Konkrete Stellung mag Elmimouni zu dieser spekulativ­en Annahme nicht beziehen, sondern sagt nur so viel: „Wir müssen abwarten, was das Gespräch ergibt.“

Die schmachvol­le Klatsche in Süchteln wiegt umso schwerer, als der MSV beinahe in Bestbesetz­ung angetreten war. „Das war unserersei­ts keine Fallobst-Mannschaft, nur Enes Öz hat gefehlt“, erklärt der Coach und denkt auch an den Klub: „Wir haben den Verein im Stich gelassen. Das geht an jeden Spieler, auch an mich. Eigentlich wollten wir jetzt den nächsten Schritt machen, aber das hier ist nicht mein Niveau.“Es scheint so, als ob nach der sehr anständige­n Hinserie auf der Zielgerade­n des Jahres plötzlich einiges ins Arge gerät beim MSV.

 ?? BENEFOTO ?? Raths Trainer Andreas Kusel ballt nach dem Schlusspfi­ff die Faust. Im Vordergrun­d: Co-Trainer Hotte Wessnig.
BENEFOTO Raths Trainer Andreas Kusel ballt nach dem Schlusspfi­ff die Faust. Im Vordergrun­d: Co-Trainer Hotte Wessnig.

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