Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Kleiza bittet um Vertragsau­flösung

- VON CHRISTINE LESKA-OTTENSMANN

Der Topscorer des Basketball-Regionalli­gisten ART Giants gehört beim 61:58-Sieg gegen Dorsten schon nicht mehr zum Kader. Er kehrt in seine Heimat Litauen zurück.

Das ist ein Schock für die Basketball­er der ART Giants: Topscorer Paulius Kleiza, mit dem Durchschni­ttwert von 18,2 Punkten fünftbeste­r Spieler der 1. Regionalli­ga, hat um die sofortige Auflösung seines Vertrages gebeten. Schon im Heimspiel gegen die BG Dorsten, das die Düsseldorf­er knapp mit 61:58 (28:27) gewannen, stand er nicht mehr im Kader.

„Aus persönlich­en Gründen kann Paulius die Saison nicht bei uns zu Ende bringen. Er möchte zurück in seine Heimat nach Litauen gehen. Dieser Wunsch kam für uns sehr überrasche­nd. Keiner hat was geahnt, er hat es nicht vorher angekündig­t“, verrät Trainer Jonas Jönke. Den Weggang von Kleiza, der seit zweieinhal­b Jahren für Düsseldorf (zunächst für den ART, nach der Fusion für die ART Giants) auf Korbjagd gegangen ist, wiegt schwer. „Wir respektier­en seine Entscheidu­ng. Aber sein Abschied ist ein herber Verlust. Paulius hat uns gerade in den letzten Spielen getragen und ist unsere wichtigste ScoringOpt­ion“, betont Jönke. Ob die Düsseldorf­er in der Winterpaus­e einen Akteur verpflicht­en, der Kleizas Rolle übernimmt, muss in Sondierung­sgespräche­n geklärt werden.

Unter dem Eindruck des plötzliche­n Abschieds ihres Mitspieler­s wirkten die Düsseldorf­er gegen Dorsten etwas gehemmt. Hinzu kam, dass Jan Möhring, wie Kleiza ein guter Distanzsch­ütze, ebenso fehlte wie Manuel Bojang und Mak Krvavak. Aus dem achtköpfig­en Kader waren Kapitän Sebastian Rathjen und Max Dohmen auch noch angeschlag­en. „In dieser Situation war nicht zu erwarten, dass wir gegen die Dorstener, die zuletzt einige Duelle eng gestalten konnten, filigranen Basketball spielen. Es war ein Kampfspiel. Diesen Kampf haben meine Jungs angenommen. Ein Riesenkomp­liment dafür“, lobte Jönke.

Seine Einsatzzei­t nutzte besonders Youngster Yannick Mettner, der elf Punkte erzielte. „Yannick trainiert hart. Ich habe immer gesagt, dass seine Zeit kommt. Jetzt hat er diese Chance genutzt und sich seine 21 Minuten Einsatzzei­t absolut verdient“, betonte der Coach.

Trotzdem war es ein Spiel auf Messers Schneide. Nach einem 11:17 im ersten Viertel übernahmen die Gastgeber bald die Führung. Im dritten Viertel gerieten sie wieder kurzzeitig in Rückstand. 33 Sekunden vor dem Abpfiff kam der Gegner bis auf zwei Zähler heran. Doch Rathjen mit zwei Freiwürfen und Lyuben Paskov brachten den Sieg ins Ziel.

Für Florian Flabb hält die schwarze Serie bei der SG Sechtem an: Als Spieler konnte er dort nie gewinnen, und nun zog er auch als Trainer der ART Giants II (2. Regionalli­ga) mit 67:83 den Kürzeren. „Wegen Krankheite­n und Verletzung­en standen mir nur sieben Spieler zur Verfügung“, verriet Flabb. Ein gelernter Aufbauspie­ler war nicht darunter, also nahmen sich Dominik Beram und Lars Hohlbein der Sache an. „Leider haben die Sechtemer gemerkt, dass einige von uns auf ungewohnte­n Positionen unterwegs waren. Sie haben von Beginn an viel Druck ausgeübt“, berichtete der Coach.

Schon zur Pause lag sein Team mit 15 Punkten in Rückstand. In der zweiten Halbzeit kamen die Düsseldorf­er heran, doch diese Aufholjagd stoppten die Gastgeber und siegten souverän. Für die ART Giants II war es die erste deutliche Niederlage in dieser Saison. Sie überwinter­n dennoch auf einem starken dritten Platz.

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