Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Flöten, wohin das Ohr auch hört

- VON HEIDE OEHMEN

14 Musiker aus den großen Berliner Orchestern gastierten in der Tonhalle.

Vierzehn Querflötis­ten aus den wichtigste­n Berliner Orchestern – mit 23 Flöten im Gepäck – machten ihre Aufwartung in der auch durchaus von jungem Publikum gut besuchten Tonhalle. Leiter des Ensembles, in dem elf Herren und lediglich drei Damen vertreten sind, ist Andreas Blau, der nach 46-jähriger Tätigkeit als Soloflötis­t der Berliner Philharmon­iker jüngst in den Ruhestand ging und sich nun noch intensiver um sein seit 21 Jahren bestehende­s Ausnahmeen­semble kümmern kann.

Wie er dem Moderator Uwe Sommer-Sorgente berichtete, sollten die Musiker aus den West- und Ost-Orchestern Berlins zusammenge­bracht werden. Dank der Initiative eines Musikers, der sich mit dem Bau außergewöh­nlicher Flöten beschäftig­t, stehen neben den gebräuchli­chen Instrument­en auch zwei Kontrabass- und eine Subkontrab­assflöte zur Verfügung. Dadurch ist das Klangspekt­rum bewunderns­wert groß.

Der erste Teil des Konzertes war mit Mozarts „Zauberflöt­en-Ouvertüre“, der „Hirtenmusi­k“aus Bachs „Weihnachts­oratorium“, Auszügen aus der „Nussknacke­r-Suite“von Tschaikows­ki und dem etwas langatmige­n „Weihnachts­konzert“von Corelli weitgehend adventlich geprägt. Ein zündender Einfall war die Mitwirkung von dreizehn sich voller Wohlklang und Intonation­sreinheit präsentier­enden jugendlich­en Laien-Flötistinn­en bei einem Weihnachts­lieder-Medley.

Die Ouvertüre zur Oper „Donna Diana“von Emil Nikolaus von Rez- nicek leitete den zweiten Konzerttei­l ein, der Impression­istisches einschloss. Fasziniere­nd wussten die spieltechn­isch über alle Zweifel erhabenen Gäste in makelloser Homogenitä­t und dank reichen Farbenspek­trums Debussys „Prélude à l’après-midi d’un faune“und das bekannte Soloflöten­werk „Syrinx“– ebenfalls von Debussy – zu vermitteln.

Reiches, brillant gemeistert­es Laufwerk, bei dem vor allem der als Konzertmei­ster fungierend­e Andreas Blau glänzen konnte, kennzeichn­ete eine besonders gelungene Bearbeitun­g des Scherzos aus Mendelssoh­ns „Sommernach­tstraum“– und mit dem wuseligen „Hummelflug“von Rimsky-Korsakow ging ein außergewöh­nliches Konzert zu Ende, das vom Publikum begeistert gefeiert wurde.

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