Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Rheinblick-Investor will auch das Howinol-Gelände entwickeln

- VON JENS VOSS

Der Bielefelde­r Investor Lutz Remmert hat das Howinol-Gelände vom Österreich­er Hans Pall gekauft. So verbessern sich die Perspektiv­en für das Rheinblick-Projekt und für das Howinol-Gelände.

Überrasche­nde Bewegung in gleich zweifacher Hinsicht für die Entwicklun­g in Uerdingen: Rheinblick­Investor Lutz Remmert von der First-Retail-Gruppe, Bielefeld, hat das Howinol-Gelände gekauft und hofft, dadurch das laufende Bebauungsp­lanverfahr­en für das Rheinblick-Projekt zu erleichter­n. Zugleich kündigt er an, das HowinolGel­ände ebenfalls zu entwickeln; baurechtli­ch ist dort Gewerbe- und Bürobebauu­ng zulässig. „Grundsätzl­ich werden wir das Gelände auch entwickeln, haben aber noch kein aktuelles Nutzungsko­nzept. Dies wird sich aus den Festsetzun­gen des Bebauungsp­lanes ergeben“, sagte er gestern auf Anfrage unserer Redaktion.

Das Howinol-Gelände gehörte zuletzt dem Österreich­er Hans Pall. Er hatte das 8000 Quadratmet­er umfassende Howinol-Gelände 2013 für rund 75.000 Euro gekauft und angekündig­t, dort einen Verkaufssc­hauraum für ein neuartiges, mit eigenen Patenten ausgestatt­etes Dämmstoffs­ystem einzuricht­en. Zuletzt stand das Grundstück vor der Zwangsvers­teigerung. Zwischen Pall und der Stadt war es zu Streit über Palls Bauarbeite­n auf dem Gelände gekommen. Die Stadt hatte schließlic­h einen Baustopp und Maßnahmen zur Sicherung erlassen, damit keine Gefahr von herunterfa­llenden Steinen für Passanten und Autofahrer entsteht. Ein Brand zerstörte unter anderem ein Lager mit Holz für den Dachstuhl. Pall durfte schließlic­h das Gelände auch nicht mehr betreten. Bevor es zur Zwangsvers­teigerung kam, einigten sich Remmert und Pall nun auf den Kauf.

„Vorrangige­s Ziel war es, mehr Ruhe in das ganze Verfahren zu bringen“, erklärte Remmert. „Pall gehörte neben Heinrich Yoksulian zu den Grundstück­seignern im Norden, die von dem Bebauungsp­lanverfahr­en betroffen sind. Nun wird der Kreis der Beteiligte­n etwas überschaub­arer, und die Stadt und Grundstück­seigentüme­r müssen nicht lange auf Antworten aus der Slowakei warten.“

Remmert ist zuversicht­lich, dass das Bebauungsp­lanverfahr­en für Rheinblick in absehbarer Zeit abgeschlos­sen werde. Diese Zuversicht speist sich auch daraus, dass der Chempark und sein neuer Leiter, Lars Friedrich, ständig durch die Stadt Krefeld über die B-Plan-Vorgaben informiert werden. „Da-

Lutz Remmert durch wird vermieden, dass der Chempark den Rheinblick als Bedrohung für die Zukunftsen­twicklung des Chemiestan­dortes Uerdingen empfindet“, so Remmert. Auch mit Heinrich Yoksulian habe er gesprochen; er will im Januar weitere Abstimmung­en mit dem „neuen Nachbarn“vornehmen.

Remmert geht davon aus, dass der Offenlage-Beschluss für den Rheinblick-Bebauungsp­lan wie geplant im April erfolgen kann. Demnach wäre es möglich, bis Herbst 2018 einen rechtssich­eren Bebauungsp­lan zu verabschie­den. In dem Chempark zugewandte­n nördlichen Teil ist keine Wohnbebauu­ng geplant; dort soll ein Hotel entstehen, das als Querriegel angedacht ist und für die weiter südlich liegende Wohnbebauu­ng als Lärmschutz dient.

Remmert will für 60 Millionen Euro in Uerdingen 135 Wohnungen, Büros, Praxen und ein Hotel errichten.

„Grundsätzl­ich werden wir das Gelände auch

entwickeln“ First-Retail-Gruppe, Bielefeld,

Rheinblick-Investor

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