Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Kinder entdecken spielerisch Phänomene der Natur
Naturwissenschaften und Technik zum Anfassen erlebten Schüler am Gymnasium Schmiedestraße in Düsseldorf. Sie sollen beim Projekt „Miniphänomenta“auch für technische Berufe begeistert werden.
Physikalische Phänomente live: Für vierzehn Tage stand das Projekt „Miniphänomenta“den Schülern des neuen Gymnasiums an der Schmiedestraße in Düsseldorf frei zur Verfügung. Die Kinder konnten auf ihre Weise selbstständig naturwissenschaftliche und technische Ereignisse, zum Beispiel „Den rollenden Würfel – Wenn die Bahn stimmt, rollt auch ein Würfel“oder „Achtung Wackelstäbe – Stahlstäbe schwingen anders“, erkunden und sich gegenseitig erklären.
Träger dieser Experimentierstationen sind das Bildungswerk der nordrhein-westfälischen Wirtschaft und Unternehmer NRW, die Landesvereinigung der Arbeitgeberverbände. Die lokale Präsentation möglich gemacht hat die Stiftung Pro Ausbildung. „Kinder besitzen ein großes Interesse an naturwissenschaftlichen und technischen Phänomenen. Aufgrund dieser Wissbegierde und der damit verbundenen natürlichen Lernmotivation werden junge Menschen frühzeitig an Naturwissenschaften und Technik herangeführt. Die Miniphänomenta leistet dazu einen wertvollen Beitrag, erstmalig auch an einem Düsseldorfer Gym- nasium. Die Exponate fordern und fördern Lerneifer, Neugier, Kreativität und wecken ein lang anhaltendes Interesse, so dass sich die Kinder später auch für technische Berufe begeistern können“, so Dr. Heike Hunecke vom Bildungswerk, Geschäftsführerin des Netzwerks Schule/Wirtschaft.
Das Gymnasium Schmiedestraße verbindet in seinem Profil handwerklich-künstlerisches Interesse mit den Naturwissenschaften. Die Exponate ergänzen die Vorhaben der „Robotik Talentschmiede“durch praktische physikalische wie chemische Versuche. Entwickelt und wissenschaftlich erprobt wurde die Ausstellung von Professor Lutz Fiesser von der Universität Flensburg. „Elementare Erfahrungen werden Kindern im Alltag kaum noch geboten, sie fehlen dann als Fundament für die weitere Ausbildung. Die Finger der Kinder müssen wieder tasten und ihre Hände packen können“, so erläutert Fiesser die Idee.
Das entscheidende Instrument dieses Konzepts liegt in einer intensiven Lehrerfortbildung, die das nötige Fachwissen und die pädagogischen Konzepte für den Unterricht vermittelt. Zwei Wochen waren die Stationen nun am Gymnasium an der Schmiedestraße. Damit die Kinder der Schule länger etwas von der Ausstellung haben, werden Lehrkräfte, Schüler und eventuell auch Eltern mit Hilfe einer Bauanleitung selbst die Experimentierorte nach und nach bauen und somit dazu beitragen, dass das im Unterricht gelernte Fachwissen auch in praktischen Übungen vertieft werden kann. So müssten Anleitungen erarbeitet (Deutsch), das Experiment handwerklich einwandfrei aufgebaut (Kunst), durchgeführt und das Ergebnis messbar erhoben wie ausgedeutet werden (Robotik, Mathematik, Physik).
Seit dem Startschuss der Miniphänomenta in NRW vor sechs Jahren ziehen die Mitgliedsverbände der Landesvereinigung eine positive Zwischenbilanz: Bisher haben über 600 Grundschulen landesweit die Ausstellung ausgeliehen und rund 1200 Lehrkräfte die dazugehörigen Fortbildungen absolviert.