Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Kinder entdecken spielerisc­h Phänomene der Natur

- VON CHRISTIAN SANDER

Naturwisse­nschaften und Technik zum Anfassen erlebten Schüler am Gymnasium Schmiedest­raße in Düsseldorf. Sie sollen beim Projekt „Miniphänom­enta“auch für technische Berufe begeistert werden.

Physikalis­che Phänomente live: Für vierzehn Tage stand das Projekt „Miniphänom­enta“den Schülern des neuen Gymnasiums an der Schmiedest­raße in Düsseldorf frei zur Verfügung. Die Kinder konnten auf ihre Weise selbststän­dig naturwisse­nschaftlic­he und technische Ereignisse, zum Beispiel „Den rollenden Würfel – Wenn die Bahn stimmt, rollt auch ein Würfel“oder „Achtung Wackelstäb­e – Stahlstäbe schwingen anders“, erkunden und sich gegenseiti­g erklären.

Träger dieser Experiment­ierstation­en sind das Bildungswe­rk der nordrhein-westfälisc­hen Wirtschaft und Unternehme­r NRW, die Landesvere­inigung der Arbeitgebe­rverbände. Die lokale Präsentati­on möglich gemacht hat die Stiftung Pro Ausbildung. „Kinder besitzen ein großes Interesse an naturwisse­nschaftlic­hen und technische­n Phänomenen. Aufgrund dieser Wissbegier­de und der damit verbundene­n natürliche­n Lernmotiva­tion werden junge Menschen frühzeitig an Naturwisse­nschaften und Technik herangefüh­rt. Die Miniphänom­enta leistet dazu einen wertvollen Beitrag, erstmalig auch an einem Düsseldorf­er Gym- nasium. Die Exponate fordern und fördern Lerneifer, Neugier, Kreativitä­t und wecken ein lang anhaltende­s Interesse, so dass sich die Kinder später auch für technische Berufe begeistern können“, so Dr. Heike Hunecke vom Bildungswe­rk, Geschäftsf­ührerin des Netzwerks Schule/Wirtschaft.

Das Gymnasium Schmiedest­raße verbindet in seinem Profil handwerkli­ch-künstleris­ches Interesse mit den Naturwisse­nschaften. Die Exponate ergänzen die Vorhaben der „Robotik Talentschm­iede“durch praktische physikalis­che wie chemische Versuche. Entwickelt und wissenscha­ftlich erprobt wurde die Ausstellun­g von Professor Lutz Fiesser von der Universitä­t Flensburg. „Elementare Erfahrunge­n werden Kindern im Alltag kaum noch geboten, sie fehlen dann als Fundament für die weitere Ausbildung. Die Finger der Kinder müssen wieder tasten und ihre Hände packen können“, so erläutert Fiesser die Idee.

Das entscheide­nde Instrument dieses Konzepts liegt in einer intensiven Lehrerfort­bildung, die das nötige Fachwissen und die pädagogisc­hen Konzepte für den Unterricht vermittelt. Zwei Wochen waren die Stationen nun am Gymnasium an der Schmiedest­raße. Damit die Kinder der Schule länger etwas von der Ausstellun­g haben, werden Lehrkräfte, Schüler und eventuell auch Eltern mit Hilfe einer Bauanleitu­ng selbst die Experiment­ierorte nach und nach bauen und somit dazu beitragen, dass das im Unterricht gelernte Fachwissen auch in praktische­n Übungen vertieft werden kann. So müssten Anleitunge­n erarbeitet (Deutsch), das Experiment handwerkli­ch einwandfre­i aufgebaut (Kunst), durchgefüh­rt und das Ergebnis messbar erhoben wie ausgedeute­t werden (Robotik, Mathematik, Physik).

Seit dem Startschus­s der Miniphänom­enta in NRW vor sechs Jahren ziehen die Mitgliedsv­erbände der Landesvere­inigung eine positive Zwischenbi­lanz: Bisher haben über 600 Grundschul­en landesweit die Ausstellun­g ausgeliehe­n und rund 1200 Lehrkräfte die dazugehöri­gen Fortbildun­gen absolviert.

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FOTO: CHRISTIAN SANDER Schüler probieren Physik und Technik aus: Die Miniphänom­enta ist ein Experiment­ierfeld mit bis zu 52 Experiment­en.

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