Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Union gibt beim Familienna­chzug nach

-

Für vorübergeh­end geschützte Flüchtling­e soll es mehr Ausnahmen geben.

BERLIN (may-) Das Auswärtige Amt hat in diesem Jahr 66 Visa für Familienan­gehörige von Flüchtling­en mit subsidiäre­m Schutz erteilt. Solche Ausnahmen für Härtefälle wollen Politiker von CDU und CSU erweitern, wenn es bei dem 2016 beschlosse­nen Nachzugsto­pp für alle Flüchtling­e mit einem eingeschrä­nkten Bleiberech­t bleibt. Eine entspreche­nde Verlängeru­ng muss bis Mitte März beschlosse­n sein. Nach CDU-Vize Armin Laschet boten auch die CSU-Politiker Joachim Herrmann und Stephan Mayer der SPD einen solchen Kompromiss an.

Mayer zeigte sich offen für eine Ausweitung der Härtefallr­egelung, etwa bei besonders tragischen Schicksale­n. Auch der CDU-Innenexper­te und vormalige Innenaus- schussvors­itzende Ansgar Heveling sprach sich dafür aus, „über entspreche­nde Härtefallr­egelungen nachzudenk­en“. Allerdings verwies der CDU-Abgeordnet­e auf die europaweit­en Zusammenhä­nge, die 2016 zur Aussetzung eines privilegie­rten Familienna­chzuges für jene Gruppen von Flüchtling­en geführt hatten, die keinen eigenen Schutzgrun­d haben, sondern nur wegen Gefahren für Leib und Leben vorübergeh­end nicht abgeschobe­n wer- den. „Es gibt keine europa- und völkerrech­tliche Verpflicht­ung für den Familienna­chzug für subsidiär Geschützte“, unterstric­h Heveling. Deutschlan­d habe ihn im Alleingang 2015 eingeführt und sei damit weit über die Regelung in anderen europäisch­en Ländern hinausgega­ngen. „Wir sollten wieder zum alten Rechtszust­and zurückkehr­en“, unterstric­h der Innenpolit­iker.

Die Organisati­on Pro Asyl blieb skeptisch gegenüber dem diskutiert­en Kompromiss. Härtefallr­egelungen seien „absolut nicht ausreichen­d“. Der Städtetag meinte, Nachzüge könnten die Integratio­n erleichter­n, dürften die Städte aber auch nicht überforder­n. Leitartike­l Seite A2 Stimme des Westens Seite A2

Die CSU zeigt sich offen für eine Härtefallr­egelung bei tragischen

Schicksale­n

Newspapers in German

Newspapers from Germany