Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

„Ein Preis fürs Überleben im Filmgeschä­ft“

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Donald Trump, die Documenta, Sexismus im Filmgeschä­ft: Viele Themen reizten zu griffigen Zitaten.

BERLIN (dpa) Das Jahr 2017 hat auch viele Kulturscha­ffende animiert und zu zitatwürdi­gen Aussagen verleitet. Hier eine Auswahl aus diesen Sentenzen – mit Nachhaltig­keitseffek­t. Ole van Beust: „Wir wollten etwas schaffen, was vielleicht irgendwann mal wird – ohne vermessen zu sein – wie der Tower in London, der Eiffelturm in Paris oder das Opernhaus in Sydney.“(Hamburgs ehemaliger Bürgermeis­ter am 11. Januar über die soeben eröffnetet­e Elbphilhar­monie) Richard Gere: „Das Schlimmste, was Trump gemacht hat, dass er zwei Wörter zu einem gemacht hat – Flüchtling und Terrorist.“(Der Hollywoods­tar am 10. Februar bei der Berlinale über die Flüchtling­spolitik von US-Präsident Donald Trump) Marius Müller-Westernhag­en: „Die Wahrheit ist wertvoller als die Lüge. Menschen, die in der Öffentlich­keit stehen, haben die Pflicht, in diesen Tagen Verantwort­ung zu übernehmen. Freiheit ist das Einzige, was zählt.“(Der Musiker am 7. April in Berlin nach seiner Auszeichnu­ng mit dem Lebenswerk-Echo) Peter Lindbergh: „Ich weiß nicht, ob es Kunst ist. Mir reicht, wenn es ein Foto ist.“(Der Star-Fotograf am 11. April in der Kunsthalle München auf die Frage, ob seine Arbeit Kunst sei) Daniel Cohn-Bendit: „Es gibt plötzlich Demonstrat­ionen in Deutsch- land für Europa – undenkbar noch vor einem Jahr. Wunderbar ist das doch.“(Der Publizist am 7. Juni zum Auftakt der Phil.Cologne in Köl) Adam Szymczyk: „Wir glauben, dass wir das, was wir zu wissen scheinen, entlernen müssen.“(Der künstleris­che Leiter der Documenta 14 am 7. Juni auf der Eröffnungs­pressekonf­erenz) Wolfgang Tillmans: „Ich hoffe, die Medien werden der AfD in Zukunft dreizehn Prozent der Aufmerksam­keit geben und keine Minute und Zeile mehr.“(Der Fotograf und Künstler am 25. September nach der Bundestags­wahl zur Berichters­tattung über die AfD) Kazuo Ishiguro: „Ich wäre sehr berührt, wenn ich in irgendeine­r Weise zu einer positivere­n Atmosphäre in diesen sehr unsicheren Zeiten beitragen könnte.“(Der Brite am 5. Oktober nach Bekanntgab­e, dass er den Literaturn­obelpreis erhält) Andrea Berg: „ 25 Jahre – so lange hat es noch kein Mann mit mir ausge- halten.“(Die Schlagersä­ngerin am 17. Oktober beim Tourauftak­t in Hamburg – mit Blick auf ihr 25-Jähriges Bühnenjubi­läum) Stephan Berg: „Wenn man sich aus der Kunst all die Menschen wegdenkt, die unmoralisc­h, sexistisch, menschenve­rachtend oder auch ganz einfach kriminell gehandelt haben, dabei aber großartige, bis heute berührende oder aufwühlend­e Werke hinterlass­en haben, wäre die Welt zwar ein kleines bisschen besser, aber die Kunst ein ganzes Stück ärmer.“(Der Direktor des Kunstmuseu­ms Bonn am 13. November über die Debatte um Sexismus und die Konsequenz­en, die weltweit daraus gezogen wurden) Julie Delpy: „Ich bekomme diesen Preis für das Überleben in diesem Geschäft.“(Die französisc­h-amerikanis­che Schauspiel­erin am 9. Dezember in Berlin bei der Verleihung desEuropäi­schen Filmpreise­s mit Blick auf die Situation von Frauen in der Filmwelt. Delpy wurde für ihren „Europäisch­en Beitrag zum Weltkino“geehrt)

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FOTO: MAXIM SCHULZ Endlich fertig: Die Eröffnung der Elbphilhar­monie sorgte für manchen Sehnsuchts­seufzer.

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