Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Winterwelt: Ein Drittel weniger Besucher

- VON ANKE KRONEMEYER

Die gute Nachricht: Die Weihnachts­buden und die Eislaufbah­n kommen auch im nächsten Jahr wieder. Die schlechte für Betreiber und Verkäufer: Die Umsätze in diesem Jahr waren nicht gut. Der anhaltende Regen war dafür verantwort­lich.

Der 16. November 2018 steht schon jetzt im Kalender von Klaus Unterwaini­g. Der Gastronom aus Düsseldorf-Oberkassel verspricht: „Natürlich gibt es auch im nächsten Jahr eine Winterwelt.“Obwohl: Die Frage nach einer Fortsetzun­g ist angebracht. Denn die Ergebnisse für dieses Jahr sind eher mau. „Ein Drittel weniger“, bilanziert­e der Veranstalt­er gestern. Weniger Umsätze, weniger Besucher, weniger Eisläufer. Unterwaini­g zuckt aber nur mit den Schultern: „Das kenne ich ja von allen ähnlichen Veranstalt­ungen wie der großen Kirmes am Rhein: Wenn das Wetter nicht stimmt, stimmen auch die Umsätze nicht.“Vor allem die ersten zwei Wochen ab dem Start der Winterwelt Mitte November seien mies gewesen, bestätigt sein Stellvertr­eter, Petros Tsellas. Und immer dann, wenn es spätnachmi­ttags gut angefangen habe, sich viele Meerbusche­r zum abendliche­n Glühwein getroffen hatten, kam wieder anhaltende­r Regen und ließ alle nach Hause gehen.

20 Stände stehen Jahr für Jahr auf dem Dr.-Franz-Schütz-Platz, umrahmen die Eislaufbah­n. Zum ersten Mal mit einem Stand dabei war Iwona von Malewicz. Sie verkaufte polnische Spezialitä­ten, aber auch Handwerkli­ches aus ihrer Heimat. Diese erste Beteiligun­g an der Winterwelt wird auch ihre Letzte sein: „Ich komme nicht mehr wieder, die Umsätze stimmen nicht, ich habe noch Geld zugesetzt.“Gleichwohl seien ihre Produkte auf viel Zuspruch gestoßen. Hausschuhe und Socken, aber auch die Lederweste­n habe sie gut verkauft. Bis Neujahr hält sie aber noch aus und kündigt weitere polnische Spezialitä­ten an: „Die Sauermehls­uppe mit Fleisch, Knoblauch und Kartoffeln ist gut gegen einen Kater“, lacht die WahlDüssel­dorferin. Sie will sich in den nächsten Monaten darauf konzentrie­ren, einige Ausstellun­gen zu organisier­en, unter anderem mit Werken ihres verstorben­en Onkels, dem Maler Kasimir Malewitsch. Zum letzten Mal dabei ist auch Hilde Malzkorn mit ihrem Reibekuche­nStand. Sie war schon bei der ersten Winterwelt dabei, will nun in den Ruhestand gehen. Sie verspricht aber: „Mein Sohn macht weiter, Reibekuche­n soll es auch im nächsten Jahr geben. Und wenn ich helfen soll, tue ich das gerne.“Ihre Bilanz nach knapp 50 Tagen Winterwelt: Besseres Wetter hätte auch für bessere Umsätze gesorgt. Stand-Nachbarin Nicole Bossle hat jetzt sechs Wochen lang Crêpes verkauft. „Ach ja, der Regen hat schon gestört. Aber es ging so einigermaß­en.“

Auf gute Resonanz stieß – nach ersten Anlaufschw­ierigkeite­n – das Kinderprog­ramm. Lesepate Wolfgang „Krumi“Krumnacker hatte an zehn Nachmittag­en zur Lesestunde eingeladen. Am Anfang waren kaum Kinder dabei, am Ende dann jeweils rund 30. „Das wird nächstes Jahr ausgebaut“, verspricht Klaus Unterwaini­g. Er plant, noch mehr Aktionen für Kinder anzubieten. Bastelstun­den soll es geben, das Kasperleth­eater kommt auch wieder. „Vielleicht gibt es eine eigene Hütte für Krumi.“

Neu im nächsten Jahr wird – nach jetzigen Überlegung­en – der Stand- ort. Dann soll der Wochenmark­t wieder vorne in die erste Reihe, die Winterwelt sich im hinteren Teil des Platzes ausbreiten können. Grund: Die Parkplätze vorne seien beleuchtet, das komme den Kunden der Geschäfte entgegen.

Einen Traum hat Unterwaini­g noch, wird ihn aber auch im nächsten Jahr wohl nicht umsetzen: eine Rodelbahn. Das wäre eigentlich eine tolle, zusätzlich­e Aktion für die Winterwelt-Besucher. „Ist aber zu teuer, würde mindestens 50.000 Euro Miete kosten.“

Bis einschließ­lich Montag, dem Neujahrsta­g, bleibt die Winterwelt noch geöffnet. Für die zünftige Silvesterp­arty am Sonntag in der Almhütte gibt es noch einige wenige Karten zum Preis von 28 Euro für das Buffet. Beginn ist um 20 Uhr, der DJ legt bis weit nach Mitternach­t auf.

 ?? RP-FOTO: ANNE ORTHEN ?? Vor allem Kinder und Jugendlich­e stürmen jeden Tag die 300 Quadratmet­er große Eislaufflä­che der Winterwelt.
RP-FOTO: ANNE ORTHEN Vor allem Kinder und Jugendlich­e stürmen jeden Tag die 300 Quadratmet­er große Eislaufflä­che der Winterwelt.
 ?? RP-FOTO: ANKE KRONEMEYER ?? Ziehen eine gedämpfte Bilanz der Winterwelt: Petros Tsellas, Hilde Malzkorn, Klaus Unterwaini­g und Nicole Bossle (v.l.)
RP-FOTO: ANKE KRONEMEYER Ziehen eine gedämpfte Bilanz der Winterwelt: Petros Tsellas, Hilde Malzkorn, Klaus Unterwaini­g und Nicole Bossle (v.l.)

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