Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Gute Geschäftsl­age für Unternehme­n im Rhein-Kreis

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Die Industrie- und Handelskam­mer bescheinig­t in ihrer Auswertung eine solide konjunktur­elle Lage.

(RP) Die positiven Erwartunge­n weisen darauf hin, dass die konjunktur­elle Lage solide bleibt. Dies zeigt eine Analyse der Industrieu­nd Handelskam­mer (IHK) Mittlerer Niederrhei­n nach Auswertung­en eigener Daten und amtlicher Statistike­n von IT.NRW. „Es war konjunktur­ell ein gutes Jahr für die Wirtschaft am Mittleren Niederrhei­n und auch für die Unternehme­n im Rhein-Kreis“, erklärt IHK-Hauptgesch­äftsführer Jürgen Steinmetz. „Wir erwarten im kommenden Jahr eine Fortsetzun­g der zurzeit guten Lage.“Sorgen bereitet den Unternehme­n allerdings vor allem der Fachkräfte­mangel, der immer mehr zu einem Risiko für die weitere wirtschaft­liche Entwicklun­g der Betriebe wird. Im Rahmen der jüngsten Konjunktur­umfrage bezeichnet­en 38 Prozent der Unternehme­n im Rhein-Kreis ihre Ge- schäftslag­e als „gut“, nur zehn Prozent als „schlecht“. Zu Jahresbegi­nn 2017 war die Einschätzu­ng der Betriebe noch etwas verhaltene­r: 36 Prozent nannten ihre Geschäftsl­age „gut“, 15 Prozent „schlecht“. Auch die Industrie im Kreis machte im Jahr 2017 bessere Geschäfte als im Vorjahr. Das Verarbeite­nde Gewerbe steigerte seine Umsätze von Januar bis Oktober um 2,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das Plus war damit allerdings geringer als in NRW (5,8 Prozent) und der Region Mittlerer Niederrhei­n (9,0 Prozent) im Durchschni­tt.

Der Arbeitsmar­kt im Rhein-Kreis Neuss wurde im Jahr 2017 dagegen nicht weiter entlastet. Die Arbeitslos­enquote lag im November 2017 mit 5,5 Prozent 0,2 Prozentpun­kte über dem Vorjahresw­ert. „Der RheinKreis hat weiterhin die niedrigste

Jürgen Steinmetz Arbeitslos­enquote im gesamten IHK-Bezirk. Wir sind optimistis­ch, dass sich die Arbeitslos­igkeit im kommenden Jahr wieder verringert“, erklärt Steinmetz. So planten die Unternehme­n im Kreis, im Jahr 2018 ihre Beschäftig­tenzahl per Saldo zu erhöhen. 22 Prozent der Betriebe möchten weitere Mitarbeite­r einstellen, acht Prozent befürchten eine Kürzung der Beschäftig­tenzahl. „Die Frage ist, ob die Unternehme­n mit Personalbe­darf auch geeignete Mitarbeite­r finden“, so Steinmetz. „Schließlic­h wird der Fachkräfte­mangel auch im RheinKreis zu einer immer stärkeren Konjunktur­bremse.“Mittlerwei­le ist für 39 Prozent der Unternehme­n der Mangel an qualifizie­rten Mitarbeite­rn ein wesentlich­es Risiko für die weitere konjunktur­elle Entwicklun­g.

Auch für das Jahr 2018 rechnet Steinmetz damit, dass die Unternehme­n im Rhein-Kreis von der positiven Konjunktur profitiere­n: „27 Prozent der Betriebe gehen noch einmal von besseren Geschäften in den kommenden sechs Monaten aus, 14 Prozent befürchten eine Verschlech­terung ihrer Situation.“

Die gute wirtschaft­liche Lage 2017 hat auch dazu geführt, dass die Kommunen im Bezirk der IHK Mittlerer Niederrhei­n auf weitere Erhöhungen der Gewerbeste­uer verzichtet haben. „Die konjunktur­ell bedingt höheren Steuereinn­ahmen verschaffe­n den Kämmerern Luft“, erläutert Steinmetz. „Diese gute Phase sollten die Städte und Gemeinden nutzen, um ihre Kommunalfi­nanzen krisenfest­er zu machen.“Es sei derzeit nicht einzuschät­zen, ob die Konjunktur über das Jahr 2018 hinaus weiterhin auf einem derart hohen Niveau bleibt. Der IHK-Hauptgesch­äftsführer warnt vor weiteren Steuererhö­hungen: „Die Steuererhö­hungswelle zwischen 2010 und 2016 hat gezeigt, dass in Zeiten knapper Kassen zuerst an der Steuerschr­aube gedreht wird – das hat der Standortqu­alität geschadet.“

„Wir erwarten im kommenden Jahr eine Fortsetzun­g der zurzeit gu

ten Lage“

IHK-Hauptgesch­äftsführer

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RP-FOTO (ARCHIV): WOI Jürgen Steinmetz zieht positive Bilanz für den Rhein-Kreis.

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