Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

„Superfood“für Hunde aus Meerbusch

- VON ELISABETH KELDENICH UND ANKE KRONEMEYER

Heike Endemann ist ausgebilde­te Ernährungs­beraterin. Weil Vitamine, Mineralien und Spurenelem­ente sich gut auf ihre Hündin auswirkten, vertreibt sie nun mit Christof Scholz als Firma „Feedgreen“besonderes Futter für die Vierbeiner.

Seit fast 20 Jahren lebt Heike Endemann in Meerbusch. Eine ihrer liebsten Beschäftig­ungen: mit dem Hund spazieren gehen. Richtung Golfplatz, am Rhein bei Mönchenwer­th – egal wo. Eines ist immer gleich: Der Kontakt zu anderen Hundehalte­rn. „Man kommt ja wirklich schnell ins Gespräch über die Tiere.“Dabei wird sie sehr oft auf ihre Retriever-Hündin Hanny angesproch­en. Die sähe noch so jung aus, hört sie oft. „Dabei ist Hanny schon elf Jahre alt“, freut sich Endemann immer wieder über das Kompliment. Sie glaubt, das gute Aussehen ihres Hundes habe mit dem „Superfood“zu tun, das sie selbst entwickelt hat und vertreibt. Erst war das nur für Menschen gedacht, erzählt die Ernährungs­beraterin. Aber irgendwann habe sie es auch ihrem Hund gegeben, weil sein Fell nicht mehr glänzte und er nach Hund roch. Ihr eigener Hund (und sie selbst natürlich) sind aber nur zwei von vielen Kunden, die das Produkt „Feedgreen“zu sich nehmen.

Vor acht Jahren ließ sich Endemann, die auch Pressearbe­it für unterschie­dliche Unternehme­n macht und Inhaberin der Agentur „Frauenstof­f“ist, zur ganzheitli­chen Ernährungs­beraterin ausbilden und beschäftig­te sich dabei auch mit dem so genannten Superfood – das sind Nahrungser­gänzungsmi­ttel, die einen positiven Effekt auf den gesamten Organismus und das Allgemeinb­efinden haben sollen. Zu Superfood zählen beispielsw­eise Chia-Samen, Kurkuma, diverse Beeren, Kokosmehl oder Bierhefe – kurzum alle Vitamine, Mineralien, Spurenelem­ente, sekundäre Pflanzenst­offe und Antioxidan­tien. Heike Endemann probierte das Superfood aus. „Ich wollte es zunächst für meine Haare testen“, erzählt sie. Und sie war schnell überzeugt.

Zu dieser Zeit ging es ihrer damals dreijährig­en Hanny sichtlich schlecht. Also mischte sie in ihrer heimischen Küche in Büderich das Superfood-Pulver für ihren Hund an. Nach einigen Wochen stellte sie eine deutliche Verbesseru­ng von Hannys Allgemeinb­efinden fest – heute hat Hanny ein glänzendes Fell, der unangenehm­e Geruch ist verschwund­en, und die Zähne sind perfekt. In ihrem Freundeskr­eis sind viele Hundebesit­zer, auf diese Weise lernte sie auch den Dober-

Heike Endemann mannrüden Paul von Christof Scholz kennen. „Paul war sehr ängstlich und hatte auffallend schuppiges Fell“, erzählt sie. Sie ergänzte sein Futter mit Superfood – der Erfolg stellte sich schon nach einigen Wochen ein. „Paul bekam wieder schönes Fell und wurde richtig fidel“, erinnert sich Heike Ende- mann. Marketing-Fachmann Scholz war darüber so begeistert, dass er ihr vorschlug, das Superfood für Hunde groß aufzuziehe­n und so auch anderen Besitzern und ihren Lieblingen zugänglich zu machen. Endemann und Scholz, der in Neuss lebt, gründeten die Firma „Feedgreen“und vertreiben seit Oktober spezielles Superfood für Hunde. Die 50Jährige hat in Zusammenar­beit mit Tierärzten und Tierheilpr­aktikern sechs Rezepturen entwickelt, die in 150-GrammPorti­onsdosen zum Preis von 14,90 Euro abgefüllt werden. Von jeder Sorte, die aus elf unterschie­dlichen, biologisch angebauten Zutaten wie Spirulina, Chiasamen oder Hagebutte und Kokosmehl besteht, wurden zunächst 1000 Portionen abgefüllt. Dafür ist die Krefelder Firma Kaja Food zuständig: Dorthin werden die Roh-Zutaten geliefert, dort

„Menschen und Hunde können beide Superfood

essen“

werden sie abgefüllt und von dort werden sie auch zu den Händlern geliefert. Für Endemann und ihren Geschäftsp­artner Scholz besteht die hauptsächl­iche Arbeit im Vertrieb und vor allem Marketing. Denn jetzt sollen Verkaufsst­ellen von dem Pulver erfahren.

Ab Januar biete ein Tiernahrun­gsmittelve­rsand das Superfood an, ein Edeka-Markt in Hannover hat es außerdem schon im Sortiment. „715 Abonnenten haben wir bis jetzt schon“, berichtet die Existenzgr­ünderin Endemann stolz. Ihre Firma hat sie mit Hilfe vieler Freunde aufgebaut, die ihr ihre eigene berufliche Kompetenz angeboten haben. „Geld gab es für unsere Freunde nicht, wir haben sie alle in Pulver bezahlt“, erinnert sich Endemann. Ihr Start-up-Unternehme­n hat sie außerdem ohne Bank-Kredite aufgebaut. „Für die Produktent­wicklung und den Einkauf ging erst mal unser ganzes Erspartes drauf.“Jetzt hofft sie auf stetig steigende Umsätze.

Ernährungs­beraterin

 ?? FOTO: FEEDGREEN ?? Heike Endemann und Hanny.
FOTO: FEEDGREEN Heike Endemann und Hanny.

Newspapers in German

Newspapers from Germany