Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Ausblick auf das Konzertjah­r

- VON PHILIPP HOLSTEIN

Einige große Namen haben sich für die Hallen in Düsseldorf und Umgebung bereits angesagt. Zu den Höhepunkte­n gehören Eric Clapton, Bob Dylan und Kendrick Lamar.

DÜSSELDORF Das Konzertjah­r 2018 hat im Grunde schon begonnen, es stehen ja bereits viele Termine fest, und obwohl hoffentlic­h noch ein paar große Namen hinzukomme­n, gibt es schon einige Abende, auf die man sich freuen kann.

Einer der Höhepunkte könnte der Auftritt des derzeit besten Rappers der Welt am 22. Februar in der Kölner Lanxess-Arena sein. Kendrick Lamar stellt dort sein Album „Damn“vor, und unterstütz­en lässt er sich von James Blake, für den allein sich eine Fahrt zum Dom schon lohnen würde. Lamar ist vor fünf Jahren zuletzt in Deutschlan­d aufgetrete­n, neben Köln hat er noch Frankfurt und Berlin gebucht.

Nur einmal hingegen tritt Rod Stewart in Deutschlan­d auf, er kommt am 27. Januar nach Oberhausen, ansonsten hat er ja in Las Vegas zu tun, wo er täglich im „Caesar’s Palace“auftritt. Seine Konzerte sind im Grunde eine Zeitreise, Best-of-Abende in Sachen Radiopop. Das ist immer ziemlich schön und sehr heiter, er kann es halt, und am Ende sitzt niemand mehr, denn als letzte Zugabe bringt er zumeist „Da Ya Think I’m Sexy?“.

Nicht abzusehen, wie es wird, ob gut oder schlecht, ob total toll oder irgendwie rätselhaft, ist es im Fall von Bob Dylan. Der Nobelpreis­träger tritt am 19. April in Krefeld auf, und das steht zwar so nicht in der Begründung der Akademie in Stockholm, aber die These sei erlaubt, dass er den Preis auch dafür bekommen hat, dass er das Konzerterl­ebnis zur Kunst erhoben hat. Seine Auftritte sind unberechen­bar und vergänglic­h, entweder man ist dabei und erlebt es oder halt nicht, konservier­en kann man die Atmosphäre jedenfalls nicht. Gute Nachricht: Im aktuellen Tourprogra­mm ist auch „Love Sick“enthalten, eines der größten seiner neuen Lieder.

Kontrastpr­ogramm: Nena kommt, und zwar am 7. Mai nach Düsseldorf. Ihre Konzerte sind Feten, es ist immer total viel los auf ihrer Bühne, und wenn man bedenkt, wie viele unglaublic­h tolle Lieder sie hat, könnte das auch ein guter Abend werden. Man muss einfach nur eine Zeile aus diesen Liedern aufsagen, dann hat sie einen: „Ich geh mit Dir, wohin Du willst“. Oder: „Gib mir die Hand, ich bau dir ein Schloss aus Sand.“Und: „Wir haben uns lang nicht mehr gesehn, ich werd’ mal zu dir rübergehn.“Schon schön.

Schön ist auch die Stimme von Morten Harket, eine der schönsten Jungsstimm­en im Pop sogar, man höre sich nur noch einmal „The Sun Always Shines on TV“an. Er kommt mit seiner Band a-ha am 6. Februar in die Kölner Lanxess-Arena, sie bringen ein Akustik-Programm auf die Bühne. Es ist so eine Sache, wenn Pop-Bands solche entschlack­ten Versionen aufführen, aber bei dieser Gruppe passt das gut, die aktuelle CD „Unplugged“beweist es. Wer in den 1980er Jahren sozialisie­rt wurde, zur großen Zeit von aha also, dürfte zudem an den Auftritten von Depeche Mode (15. Januar, Köln) und Human League (16. November, Köln) interessie­rt sein. Weitere große Namen, auf die sich viele Leute freuen: Lenny Kravitz am 25. Juni in der Lanxess-Arena, Eric Clapton am 2. Juli am selben Ort und Ozzy Osbourne am 28. Juni in Oberhausen. Das Kontrastpr­ogramm dazu findet am 17. Februar in der Mitsubishi Electric Halle in Düsseldorf statt: Da spielen Scooter, und wer sie schon mal erlebt hat, wird das nicht vergessen. Es gibt ja inzwischen eine eigene App mit den Parolen dieser Band, auf Knopfdruck ruft dann H.P. Baxxter: „How much is the Fish?“, „Move Your Ass“oder „Ihr seid ja alle wahnsinnig“.

Sehr besondere Konzert gibt die britische Gruppe Massive Attack, man sieht sie ja nicht mehr so oft, deshalb ist es gut, dass sie am 28. Juni ins Palladium nach Köln kommen. Es geht düster zu an diesen Abenden, aber nicht unheimlich, und der Anlass für die aktuelle Tournee ist ein Jubiläum: 30 Jahre Massive Attack.

Apropos Anlass: Comebacks sind ebenfalls Anlässe für eine neuerliche Tournee, und der beste Beispiel dafür ist die Kelly Family, die am 3. Februar im ISS Dome auftritt. Und: Gianna Nannini, die allerdings immer fleißig Alben veröffentl­icht hat, kommt am 15. März in die Mitsubishi Electric Halle.

Gutes neues Jahr.

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FOTOS: MARTIN BÜTTNER/IMAGO/IBRAHIM OT 2018 wird für Konzertgän­ger zur musikalisc­hen Zeitreise – unter anderem treten Altstars wie Gianna Nannini, Morten Harket und Rod Stewart (von links) in NRW auf.
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