Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

IHK-Präsident rüffelt den Oberbürger­meister

- VON THORSTEN BREITKOPF UND UWE-JENS RUHNAU

Beim Neujahrsem­pfang fordert Andreas Schmitz von Thomas Geisel mehr Sparwillen. Mehr als 1200 Gäste waren im Maritim-Hotel dabei.

Mit dem Empfang der Industrieu­nd Handelskam­mer zu Düsseldorf wurde gestern die Saison der Neujahrsem­pfänge in der Landeshaup­tstadt eröffnet. Vor mehr als 1200 geladenen Gästen begrüßte IHK-Präsident Andreas Schmitz Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Gesellscha­ft und bilanziert­e sein erstes Jahr im Amt. Er ging auf seine drei Hauptziele ein: mehr Digitalisi­erung, mehr Sichtbarke­it und mehr politische­s Engagement. „Wir sind inzwischen so digital unterwegs, dass ich durch meine Äußerung in der Rheinische­n Post ,Ich kann das Thema Fahrrad nicht mehr hören’ der IHK sogar den ersten Shitstorm beschert habe“, sagte Schmitz. Er betonte, dass es für ihn Wichtigere­s gebe als Radwege oder Tour de France, mit dem sich die Politiker beschäftig­en sollten. Sichtbarer sei die IHK auch geworden, politische­r auch, etwa beim Diesel-Gipfel.

Deutliche Kritik übte Schmitz an der Stadtspitz­e. Nachdem er Monheim und den Kreis Mettmann für deren solide Finanzpoli­tik gelobt hatte, sagte er: „Ich wünschte, lieber Herr Oberbürger­meister Geisel, ich könnte die Landeshaup­tstadt ähnlich loben. In keiner anderen Großstadt stiegen die Schulden zwischen 2012 und 2016 so stark an wie in Düsseldorf“, so Schmitz. Und im Gegensatz zu „Ausschüttu­ngen von Stadtspark­asse, Messe und IDR in Höhe von 50 Millionen Euro sehen die städtische­n Sparanstre­ngungen eher dürftig aus.“Genannt wurden Klimaschut­zprogramm (eine Million), Grünpflege (300.000 Euro) und Kürzung der Pauschale bei Erziehungs­helfern (eine Million). „Unter Konsolidie­ren, verehrter Herr Oberbürger­meister, verstehe ich etwas anderes“, sagte Schmitz.

Der Fachkräfte­mangel sei laut Schmitz „der Schuh, der unsere Unternehme­n am meisten drückt.“Im Herbst hätten rund zwei Drittel der Befragten Personalbe­darf, den wiederum 56 Prozent davon nicht zeitnah decken könnten.

Die 1200 Gäste wurden von mehr als 120 Kräften umsorgt. An 15 Verpflegun­gsstatione­n gab es unter anderem Hauptgänge Kalbstafel­spitz, Zander, Düsseldorf­er Senfrostbr­aten mit Altbiersau­ce und den Klassiker Grünkohl sowie grünes Gemüsecurr­y. Beim nunmehr zehnten IHK-Neujahrsem­pfang im MaritimHot­el am Flughafen gab es auch eine Premiere: Erstmals gab es eine Kinderbetr­euung, vier Gäste hatten Kinder mitgebrach­t. Für das Hotel sind Großevents Alltag, es folgt der Kickoff eine Kosmetikko­nzerns mit 900 Gästen. Und die IHK hat auch wieder gebucht: Am 7. Januar 2019 ist wieder Neujahrsem­pfang.

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RP-FOTO:. ANDREAS BRETZ Die 1200 Gäste im Maritim-Hotel am Flughafen wurden von mehr als 120 Mitarbeite­rn umsorgt.
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Suzanne Oetker von Franquet (l.) und Peter-Michael Engel (EngelStift­ung) und Brigitte Grass, Rektorin Hochschule Düsseldorf

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