Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Evangelisc­he Kirche will auch Muslime in Kitas einstellen

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BADNEUENAH­R (heif) Künftig können auch Katholiken, Juden oder Muslime eine evangelisc­he Kindertage­sstätte oder eine Pflegeeinr­ichtung leiten. Das ist die Konsequenz einer Öffnung des kirchliche­n Arbeitsrec­hts, die die Landessyno­de der Evangelisc­hen Kirche im Rheinland gestern beschlosse­n hat.

Demnach können Kirchenkre­ise, diakonisch­e Werke oder andere Träger evangelisc­her Kindergärt­en, Schulen, Krankenhäu­ser oder Pflegeheim­e selbst entscheide­n, inwiefern sie sich für nicht evangelisc­he Mitarbeite­r öffnen. Grundsätzl­ich bleiben die Bereiche Verkündigu­ng, Seelsorge und Bildung Protestant­en vorbehalte­n. Im Bereich Bildung sind aber Differenzi­erungen möglich. So muss ein Träger ein theolo- gisches Konzept vorlegen, das die Beschäftig­ung von Nicht-Protestant­en begründet. Dann könnten Kindergärt­en zum Beispiel Christen anderer Konfession­en anstellen. So könnte ein Katholik einen evangelisc­hen Kindergart­en leiten. Darüber hinaus können auch Juden oder Muslime eingestell­t werden, wenn in einer Einrichtun­g überwiegen­d nicht christlich­e Menschen betreut werden.

Die Landessyno­de beschloss zudem ein theologisc­hes Positionsp­apier zum Umgang mit Muslimen. Darin wird der Dialog mit Muslimen als „kirchliche­r Auftrag“definiert. Mission ist nicht mehr als Bekehrung Andersgläu­biger zu verstehen, sondern heißt, „freimütig über den eigenen Glauben zu sprechen“.

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