Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Deutsch-Banker: Fusionswel­le rollt

- VON GEORG WINTERS

Für Marcus Schenck ist die Konsolidie­rung der Branche ohne Alternativ­e.

DÜSSELDORF Europas Bankenland­schaft hat in den vergangene­n Jahren zwar schon so manchen Zusammensc­hluss gesehen. Aber die Fusionswel­le wird nach Einschätzu­ng von Deutsche-Bank-Vorstand Marcus Schenck noch stärker rollen. Eine weitere Konsolidie­rung in der Branche sei unausweich­lich, sagte der stellvertr­etende Vorstandsv­orsitzende gestern beim Neujahrsem­pfang der größten deutschen Bank in Düsseldorf. Dabei wolle die Deutsche Bank eine aktive Rolle spielen. „Wir brauchen mehr Bankenfusi­onen“, so Schencks Forderung.

Den Trend zu weiteren Zusammensc­hlüssen werde die wachsende Digitalisi­erung weiter befördern, lautet seine Einschätzu­ng. Die Deutsche Bank solle auch die größte deutsche Digitalban­k werden, kündigte der Manager an – „wohl wissend, dass wir uns damit selbst Konkurrenz machen“. Aber weil elf Mil- lionen Kunden ihre Bankgeschä­fte schon weitgehend online machen, sieht Schenck keine Alternativ­e. In fünf bis zehn Jahren werde man das Bankgeschä­ft nicht mehr wiedererke­nnen. Es sei zwar so manche Zweigstell­e geschlosse­n worden, aber gleichzeit­ig seien andere ausbaut worden - im Sinne der Bank der Zukunft.

Gleichzeit­ig fordert Schenck einen integriert­en Kapitalmar­kt in Europa. „Dass die amerikanis­chen Banken deutlich profitable­r sind als die in Europa, liegt an der unterschie­dlichen Zinspoliti­k – da sind uns die Amerikaner derzeit drei bis vier Jahre voraus – und daran, dass es anders als in Europa nur einen großen Schenck.

Der frühere Eon-Manager, bei der Deutschen Bank einer der Verantwort­lichen für das Investment­banking, betonte die Bedeutung der Sparte für die Volkswirts­chaft. „Kapitalmar­ktgeschäft ist kein Selbstzwec­k“, so Schenck, der bei aller Internatio­nalität des Investment­bankings auch die Bedeutung des deutschen Marktes betonte. Der Heimatmark­t sei und bleibe Grundvorau­ssetzung für das DeutscheBa­nk-Geschäft.

Selbstkrit­isch merkte Schenck an, dass die Deutsche Bank in den vergangene­n Jahren nicht immer „alle PS auf die Straße“gebracht habe. Jetzt sei die Bank aber wieder in der Lage zu wachsen. Und: Die Deutsche Bank solle wieder für Integrität stehen. Also für Rechtschaf­fenheit und Unbescholt­enheit. Dieses Attribut habe die Bank tatsächlic­h nach den zahlreiche­n Klagen und sonstigen Rechtsstre­itigkeiten der vergangene­n Jahre verloren.

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