Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

James erlöst die Bayern

- VON SEBASTIAN BERGMANN

Der Mittelfeld­spieler trifft mit einem Freistoß in der Nachspielz­eit zum 3:1 bei Bayer Leverkusen.

LEVERKUSEN Vorsichtig optimistis­ch – so lässt sich Rudi Völlers Gefühlslag­e vor dem Rückrunden­start seiner Werkself wohl am besten beschreibe­n. Der Rekordmeis­ter aus München habe „kein Patent auf einen Sieg in der BayArena“, hatte der Leverkusen­er Sportdirek­tor vor dem Spiel gegen den Tabellenfü­hrer gesagt.

Zum Auftakt der zweiten Saisonhälf­te war es jedoch wieder einmal der FCB, der den Platz als Sieger verließ. Durch das 3:1 (1:0) in Leverkusen untermauer­ten die Gäste nicht nur ihre Vormachtst­ellung in der

Leverkusen macht Druck, riskiert

aber immer wieder die Konter der

Münchner

Liga, sondern beendeten zugleich auch Bayers Serie von 14 Pflichtspi­elen in Folge ohne Niederlage. Kevin Volland erzielte den Anschlusst­reffer für über weite Strecken ebenbürtig­e Leverkusen­er.

Beide Teams verzichtet­en in der mit 30.210 Zuschauern ausverkauf­ten BayArena auf taktische Spielchen und suchten ihr Heil von Beginn an in der Offensive. Leverkusen setzte die ohne die verletzten Mats Hummels und Robert Lewandowsk­i angereiste­n Münchner früh unter Druck und lauerte auf Ballverlus­te. Herrlich hatte seine Mannschaft entspreche­nd eingestell­t und in Kevin Volland, Kai Havertz, Julian Brandt, Karim Bellarabi und Leon Bailey gleich fünf nominelle Angreifer in der Startforma­tion gebracht.

So riskierte die Werkself zwar immer wieder Konter der vom ehemaligen Leverkusen­er Coach Jupp Heynckes trainierte­n Gäste, kam im Gegenzug aber auch selbst zu aussichtsr­eichen Tormöglich­keiten. Die Beste davon hatte Mittelfeld- mann Dominik Kohr. Sein Kopfball nach einer Bailey-Ecke flog nur knapp am Pfosten vorbei .

Die Bayern taten sich in der ersten halben Stunde schwer, ihr gefürchtet­es Flügelspie­l aufzuziehe­n. Von den Altstars Arjen Robben und Franck Ribéry war nur wenig zu sehen. Doch der Rekordmeis­ter ist eben auch dafür bekannt, in den entscheide­nden Situatione­n eiskalt zuzuschlag­en. So wie beim 1:0 durch den Spanier Javi Martinez nach einem Eckball. Die mitgereist­en Anhänger des FCB konnten ih- ren bekannten Gesang anstimmen: „Ein Schuss, ein Tor, die Bayern.“

München verlagerte das Spiel nach dem Führungstr­effer zunehmend in die Hälfte der Leverkusen­er. Vor allem in den Luftduelle­n machte sich die Klasse der Münchner immer wieder bemerkbar und stellte die Bayer-Profis vor große Schwierigk­eiten.

In der 55. Minute hatten viele Fans der Werkself schon den Torschrei auf den Lippen. Der abermals auffälligs­te Bayer-Angreifer Bailey traf nach starkem Solo allerdings nur die Latte. Im Gegenzug hätte Weltmeiste­r Thomas Müller beinahe für die Vorentsche­idung gesorgt. Während sein Versuch aus der Distanz das Ziel noch knapp verfehlte, sorgte Teamkolleg­e Ribéry dann aber kurz darauf für das 2:0. Der Franzose schloss einen Konter des deutschen Meisters in bewährter Manier ab und ließ sich anschließe­nd in der Kurve von den GästeFans feiern.

Leverkusen brachte in Lucas Alario einen weiteren Stürmer, doch den Anschlusst­reffer erzielte Team- kollege Kevin Volland. Sein Schuss zum 1:2 wurde durch Bayerns Verteidige­r Niklas Süle unhaltbar für Torhüter Sven Ulreich abgefälsch­t. Bayer witterte gestärkt durch die aktuelle Serie Morgenluft und kam durch Volland und Alario zu weiteren guten Gelegenhei­ten. Den Schlusspun­kt setzte jedoch Münchens James Rodriguez mit einem direkt verwandelt­en Freistoß.

Für Bayer 04 war die Niederlage gegen den Rekordmeis­ter die erste Heimnieder­lage unter Trainer Herrlich.

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FOTO: DPA Auch im Zweikampf stark: James (links) im Kopfballdu­ell mit dem Leverkusen­er Wendell.

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