Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Reizgas-Attacken an zwei Schulen in Oberbilk

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Mitarbeite­r und Schüler klagten über Atemwegsbe­schwerden und Augenreizu­ngen, ein 14-Jähriger wird vernommen.

(hpaw) Polizei und Feuerwehr waren zwei Tage hintereina­nder an der Siegburger Straße im Einsatz. Wie gestern bekannt wurde, hatten am Mittwoch nach Auskunft der Polizei gegen 14.45 Uhr sechs Mitarbeite­r der Joseph-Beuys-Gesamtschu­le über Atemwegsbe­schwerden und Augenreizu­ngen geklagt. Daraufhin räumte die Feuerwehr das Gebäude. Anschließe­nd maß sie die Luftwerte, stellte aber nichts Auffällige­s fest. Einige der Mitarbeite­r begaben sich ins Krankenhau­s.

Vorgestern gab es dann den nächsten Alarm: Gegen 15 Uhr riefen Mitarbeite­r des Elli-HeussKnapp-Berufskoll­egs die Polizei und die Feuerwehr. Am Ende landeten vier Schüler leicht verletzt im Krankenhau­s, auch sie hatten gereizte Atemwege. Das Gebäude wurde nicht komplett geräumt, nach dem Einsatz von Feuerwehr und Polizei war es aber so spät, dass der Schulbetri­eb an diesem Tag nicht mehr aufgenomme­n wurde, so ein Sprecher der Feuerwehr.

Wegen des zweiten Falls vernahm die Polizei gestern einen 14-Jährigen. Er wird verdächtig­t, mit Pfefferspr­ay herumgespr­üht zu haben. „Es kann aber natürlich auch sein, dass das Ganze fahrlässig passiert ist“, sagte eine Sprecherin der Polizei auf Anfrage unserer Redaktion. Es werde jetzt überprüft, ob der gleiche Tatverdäch­tige auch für die Attacke an der Joseph-Beuys-Gesamtschu­le verantwort­lich sein könnte.

Fälle, in denen Schüler Reizgas in der Schule versprühen, gibt es im- mer wieder. Im Mai vergangene­n Jahres landeten beispielsw­eise fünf Kinder im Krankenhau­s, nachdem offenbar jemand in der Sporthalle der Dieter-Forte-Gesamtschu­le in Eller solches Gas – das in einer relativ milden Form frei verkäuflic­h ist, beispielsw­eise in Tankstelle­n, Drogerien oder Kiosks – verteilt hatte. Die Konzentrat­ion des Gases ist bereits kurze Zeit, nachdem Lehrer und Schüler über Beschwerde­n klagten, so gering, dass die Feuerwehr keine Spuren mehr feststelle­n kann. Dann kann nur aufgrund der Symptome – Augenreizu­ng, Husten, Kratzen im Hals – geschlosse­n werden, dass jemand es eingesetzt hat.

Versprüht wird das Gas häufig von Schülern als Jux, ohne dass ihnen dabei klar ist, dass meist mehrere Menschen zumindest leicht verletzt werden. Experten sprechen davon, dass sich meist mehrere Fälle hintereina­nder ereignen. Denn Berichte im Freundeskr­eis oder im Internet animieren oft Nachahmung­stäter.

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FOTO: POLIZEI Diese Athene-Figur von Markus Lüpertz wurde vom Gelände der Kunstgieße­rei Schmäke gestohlen. Ihr Wert liegt bei 300.000 Euro.

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