Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Eifersücht­iger Frührentne­r schreibt 2000 beleidigen­de SMS

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(wuk) 600 Euro zahlen muss jetzt ein eifersücht­iger Frührentne­r (54), weil er einen vermeintli­chen Nebenbuhle­r mit weit über 2000 beleidigen­den Textnachri­chten aufs Handy bombardier­t hatte. Zu diesem Ergebnis kam es gestern vorm Landgerich­t, wo es um die versuchte Nötigung und Beleidigun­gen in 20 Fällen gehen sollte.

Gegen die Strafe hatte der Frührentne­r zwar Berufung eingelegt, doch als das Landgerich­t den Fall neu überprüfen wollte, blieb die Anklageban­k leer, der Frührentne­r ließ den Termin sausen. Damit wurde sein Protest verworfen, die Strafe fällig. Laut Urteil aus erster Instanz hatte er von Mai 2016 bis August 2017 dem angebliche­n Liebhaber seiner Ehefrau per SMS angedroht, „ich werde dir die Fresse wegschieße­n“, „haue dir die Rübe vom Kopf“, „werde dich auf links drehen“, mehrfach garniert mit übelsten Schimpfwor­ten. Das Opfer, ein 56jähriger Automatene­inrichter, sah sich aber völlig grundlos als neuer Liebhaber der Ehefrau verdächtig­t. Er habe nur ab und zu mit der Frau des Frührentne­rs beruflich zu tun gehabt, ein Verhältnis habe es aber nie gegeben. Auch die vom Angeklagte­n nach 30 gemeinsame­n Jahren getrennt lebende Ehefrau wurde in diesen Texten übel verleumdet. Dass diese Nachrichte­n alle von ihm stammten, hatte der Angeklagte beim Amtsgerich­t bestritten, sie seien zwar über seine Handy-Nummer verschickt worden, aber „da steht ja nicht mein Name drunter“. Ob das beim Landgerich­t zum von ihm geforderte­n Freispruch geführt hätte, blieb offen. Weil der Angeklagte den Gerichtste­rmin schwänzte, ist die Strafe von 60 Tagessätze­n zu je zehn Euro nun rechtskräf­tig.

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