Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Lehrer-Niveau
Zu „Das Niveau ist gesunken“(RP vom 3. Januar): Mit Interesse habe ich das Interview mit der NRW Bildungsministerin gelesen über das gesunkene Niveau an den Schulen. Überrascht hat mich die Aussage, dass die Missstände keinesfalls an den Lehrern liegen. Wenn Schüler in den ersten beiden Klassen schreiben dürfen, wie sie möchten, also „fata“anstatt Vater, und sie nicht korrigiert werden dürfen, weil das laut Lehrerin frustrierend für die Schüler ist, wenn eine Deutschlehrerin am Gymnasium „Terasse“statt Terrasse schreibt, obwohl sie das große Latinum mit der Note zwei abgeschlossen hat, und eine Realschullehrerin sagt: „Ich habe Herr Schmitz nicht gesehen“, dann bin ich der Meinung, dass das gesunkene Niveau durchaus auch an dem gesunkenen Bildungsniveau der Lehrer liegt. Ich bin darüber hinaus der Meinung, dass das gesunkene Niveau unter anderem an den geringeren Anforderungen liegt. Schülern wird weniger Leistung, weniger Anstrengung abverlangt. Mit drei Fehlern bekommt man problemlos die Note sehr gut, die eigentlich für null Fehler vorgesehen sein sollte. So machen heute deutlich mehr Schüler als früher das Abitur mit eins, ohne jedoch mehr Wissen zu haben, eher ist das Gegenteil der Fall. Bettina Franzmann Mönchengladbach Verbale und physische Gewalt gegen Polizisten, ehrenamtliche Rettungskräfte und Feuerwehrleute werden nicht nur in Großstädten immer extremer. Rücksichtslosigkeit, Egomanie und Hass lassen sich zunehmend in den verschiedensten Lebensbereichen ausmachen. Woher kommt diese teilweise hemmungslose Gewaltbereitschaft und der Mangel an Empathie? Einige Erklärungen liegen nahe. Die Gesellschaft verroht nicht als Ganzes, jedoch in großen Teilen. Manager, die ihre Mitarbeiter wie frei verfügbare Masse behandeln, zunehmender Leistungsdruck, Verlust sozialer Sicherheiten, Auflösungserscheinungen von lange gewohnten Strukturen. Hinzu kommt das um sich greifende Misstrauen vieler Bürger gegenüber der Politik und den Parteien. Die „Mitte der Gesellschaft“befindet sich zunehmend im Auflösungsprozess und fühlt sich ohnmächtig und alleingelassen. Alfred Kastner Weiden Zu „Die Angst vor dem Familiennachzug“(RP vom 29. Dezember): Wie der CDU-Abgeordnete Ansgar Heveling an anderer Stelle darauf hinwies, gibt es keine europa- und völkerrechtliche Verpflichtung für den Familiennachzug für subsidiär Geschützte. Das hat Deutschland im Alleingang 2015 eingeführt. Was macht es überhaupt für einen Sinn, die Familie nachkommen zu lassen, wegen der vielleicht besseren Integration, wenn der Flüchtling mit subsidiären Schutz nur vorübergehend geduldet wird? Wenn wir den Stopp des Familiennachzugs aufheben, ohne zu wissen, wie viel Familiennachzug unsere Gesellschaft zusätzlich verkraften muss, wird die AfD bei den kommenden Wahlen einen nicht erwarteten Zuspruch erfahren. Deutschland braucht ein Einwanderungsgesetz. Paul-Hermann Mackes Viersen