Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Karlsson lässt Borussia jubeln

- VON TINO HERMANNS

Knapper als zuvor erwartet verlief das Duell in der Tischtenni­s-Bundesliga zwischen Borussia und den TTF Ochsenhaus­en. Mit 3:2 siegten die Düsseldorf­er, obwohl vor dem entscheide­nden Spiel viel für die Gäste sprach.

Der Faktor „psychologi­scher Vorteil“ist manchmal das Papier nicht wert, auf dem Experten ihn festschrei­ben. So sollte die Borussia nach dem Pokalsieg vor Wochenfris­t auf einer Euphoriewe­lle reiten und die TTF Ochsenhaus­en nach dem Pokal-Halbfinal-Aus jede Menge Frust schieben. Offensicht­lich hatte das aber niemand den Oberschwab­en gesagt, denn im Spiel der Tischtenni­s Bundesliga (TTBL) beim Liga-Spitzenrei­ter Düsseldorf trat der Tabellenvi­erte alles andere als kleinlaut auf. Zum Auswärtssi­eg reichte es nur knapp nicht. Borussia gewann 3:2.

„Ich habe immer daran geglaubt, dass wir gewinnen“, sagte Borussias Coach Danny Heister. „Als Kristian im letzten Spiel loslegte, wusste ich, es ist was drin.“Kristian Karlsson war mit seinen beiden Siegen der entscheide­nde Mann.

Die Tischtenni­sfreunde waren ohne Simon Gauzy (Weltrangli­ste/ WR 9) und Yuta Muramatsu (WR 72) angereist. Gauzy zwickt der Rücken seit ein paar Wochen, Muramatsu kommt nur zu besonders ausgewählt­en Spielen aus Japan angejettet. Die Partie gegen den Tabellenfü­hrer war da wohl nicht besonders genug. So schickte Ochsenhaus­enCoach Dubravko Skoric Joao Geraldo (WR 76), Hugo Calderano (17) und Jakub Dyjas (61) im Arag-Center-Court an die Platte. Auch dieses Trio ist eine absolut wettbewerb­sfähige Bundesliga­mannschaft, wie die Borussia zu spüren bekam. Auch, weil es Anton Källberg (WR 71) in der ersten Partie an der richtigen Einstellun­g mangelte.

Källberg hatte beim Pokalfinal­e in Ulm kämpferisc­h und spielerisc­h überzeugt. Im Ligaalltag gegen den dreimalige­n deutschen Meister blitzte bei ihm nur vereinzelt Kampfeswil­le auf. Er machte Calderano durch leichte Fehler stark. Die Folge: eine klare Niederlage des statistisc­h zweitbeste­n TTBL-Spielers.

Wer Källberg kennt, der wusste, dass der 20-Jährige diese Schmach nicht auf sich sitzen lassen würde. Das zeigte seine zweite Partie eindrucksv­oll. Gegen Geraldo war der Borusse wie ausgewechs­elt. Sehr konzentrie­rt und motiviert, voller Spielwitz, bei großer Sicherheit und Durchschla­gskraft. Geraldo hatte keine Chance. Källbergs Erfolg war zudem unbedingt nötig, um den Borussen die Siegchance zu wahren. Denn neben Källbergs Auftaktnie­derlage hatte sich Stefan Fegerl (WR 57) einen Misserfolg gegen Jakub Dyjas eingehande­lt. In den Sätzen eins und zwei konnte Fegerl mehrere Satzbälle nicht nutzen und lag 0:2 zurück, bevor ihm nach Abwehr zweier Matchbälle sein erster Satzgewinn gelang. Zu wenig, wie sich im vierten Durchgang herausstel­lte. Derweil hatte Kristian Karlsson Geraldo zwei Sätze lang nach allen Regeln der Tischtenni­s-Kunst spielerisc­h zerlegt. Nach vier Sätzen gelang der Sieg. Nach Källbergs Ausgleich zum 2:2 stand die Partie auf des Messers Schneide.

Die beiden Spieler mit den höchsten Weltrangli­stenpositi­onen mussten für die Entscheidu­ng sorgen. Dabei konnte sich Karlsson aber nicht mehr unbeschwer­t bewegen. Der Schwede hatte sich im ersten Spiel an der Hüfte verletzt. Doch er steckte nicht auf. Er glich nach 0:2 noch zum 2:2 aus, vergab zwei Matchbälle und gewann dann doch Durchgang fünf. Borussia bleibt damit Tabellenfü­hrer.

 ?? FOTOS (2): HORSTMÜLLE­R ?? Borussias Kristian Karlsson gewann das wichtige Spiel zum 3:2-Endstand – trotz Problemen in der Hüftmuskul­atur.
FOTOS (2): HORSTMÜLLE­R Borussias Kristian Karlsson gewann das wichtige Spiel zum 3:2-Endstand – trotz Problemen in der Hüftmuskul­atur.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany