Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Vive la France!
Lucas Debargue gilt seit seinem Auftritt beim Moskauer Tschaikowsky-Wettbewerb 2015 als „spätberufener Senkrechtstarter“und spielt am 17. Mai, ebenfalls im RobertSchumann-Saal, Frédéric Chopin und Karol Szymanowski. Duisburg In der wiedereröffneten Mercatorhalle widmet sich PierreLaurent Aimard – einer der großen französischen Stars der Klassik-Szene – seinem Landsmann Claude Debussy. Im Eröffnungskonzert des Klavier-Festivals am 19. April nähert er sich ihm aus der Perspektive anderer Komponisten wie Strawinsky oder Bartók, die zum Andenken an Debussy komponiert haben, spielt mit den Douze Études aber auch einige seiner frühesten eigenen Kompositionen.
Ganze sechs Veranstaltungen bestreitet das Festival im Landschaftspark Nord: Hier ist am 8. Mai der Isländer Víkingur Ólafsson zu erleben, der jüngst für seine Einspielung von Klavieretüden Philip Glass’ gefeiert wurde. In Duisburg widmet er sich Bach, Rameau, Daquin und Brahms. Am 18. Juni trifft sich am selben Ort das Quartett der Schallplattenkritiker um RP-Kritiker Wolfram Goertz und stellt die diskogra- phische Karriere von Debussys „Prélude à l’après-midi d’un faune“vor. Am 28. Juni und 3. Juli kann sich das Publikum im Landschaftspark außerdem von der außergewöhnlichen Arbeit überzeugen, den das integrative Education-Projekt des Klavier-Festivals seit zehn Jahren mit Schülerinnen und Schülern aus Duisburg-Marxloh macht. Wuppertal Einer der schönsten Orte, an denen ein Klavier erklingen kann, ist der Pavillon im Skulpturenpark Wuppertal. Die 29-jähri- ge Französin Lisa de la Salle wird dort am 6. Juli von seinen auch perkussiven Möglichkeiten Gebrauch machen und es in ein erlesenes Gesangsinstrument verwandeln – mit Werken von unter anderem Mozart, Ravel und Brahms.
Während im Pavillon echte Bäume eine zauberhafte Kulisse für den Flügel bilden, flimmern sie beim Auftritt von Hélène Grimaud am 6. Juni in der Stadthalle über die große LED-Wand. Im innovativen Konzertformat „Woodlands and beyond“, das im Mai 2017 Premiere in der Elbphilharmonie feierte, verbindet sie ihr Spiel mit den faszinierenden Naturmotiven des deutschen Fotografen Mat Hennek. Ruhrgebiet In den großen Konzerthallen zwischen Mülheim und Dortmund tritt von Rafa Blechacz bis Daniil Trifonov fast alles auf, was in der Kunst der schwarzen und weißen Tasten Rang und Namen hat. Am 27. Mai gibt es im Essener Museum Folkwang sogar ein Wiedersehen mit Alfred Brendel, der seine Karriere schon 2008 beendete. Er liest Gedichte seines Zyklus’ „Ein Finger zu viel“, die Pierre-Laurent Aimard in Klavierstücke von Kurtág und Ligeti einbettet.