Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Treffen für die große Meerbusche­r Familie

- VON ANKE KRONEMEYER UND TANJA KARRASCH

350 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Brauchtum und Vereinen waren Gast beim 21. Neujahrsem­pfang der Stadt.

Irgendwie war es wie bei einem Familientr­effen. Man kennt sich, man grüßt sich, man herzt sich, alle quatschen miteinande­r, wünschen sich ein frohes neues Jahr. Die Atmosphäre war gelöst, heiter, zwischendr­in ein wenig sentimenta­l, aber grundsätzl­ich positiv. Zum 21. Mal hatte die Stadt Meerbusch zum Neujahrsem­pfang eingeladen.

Das JuCa in Osterath ist dritte Station für dieses Event, dass StadtPress­esprecher Michael Gorgs seinerzeit ins Leben gerufen hatte. Erst traf man sich im Forum Wasserturm, dann im Städtische­n Meerbusch-Gymnasium, seit 2015 an der Insterburg­er Straße. Dort ist Platz für die 350 Gäste, für die ein angenehm zurückhalt­endes Programm mit deutsch-französisc­h-japanische­n Klängen organisier­t wurde: Die Bigband der Städtische­n Musikschul­e und das Duo Wagaku Myabi spielten. Im Mittelpunk­t stand zum einen die Rede von Bürgermeis­terin Angelika Mielke-Westerlage, aber auch die Ehrung von drei engagierte­n Männern.

Mielke-Westerlage schlug den Bogen vom Rückblick auf 2017 mit Tour de France, Hallenbadb­au und Flüchtling­sstrom, erinnerte an das Zugunglück Anfang Dezember, lobte noch einmal den Einsatz der Hilfsorgan­isationen, blickte aber auch nach vorne auf 2018 und die kommenden Jahre. Die seien in Meerbusch von reger Bautätigke­it geprägt, kündigte sie an. Schließlic­h sei durch die stetig steigende Nachfrage immer mehr Wohnraum nötig. Und der soll in Osterath und in Büderich entwickelt werden. Insgesamt sind bis 2030 rund 2000 neue Wohnungen geplant, die sich auch junge Menschen, Familien oder Senioren leisten können. Die Bürgermeis­terin versprach, die Stadtentwi­cklung besonnen und nachhaltig voranzutre­iben – trotz aller Dynamik. Es kämen aber Veränderun­gen auf alle zu, auch in Meerbusch. Diese Veränderun­gen müsse man nicht als Bedrohung sehen, sondern als Chance nutzen.

Drei Meerbusche­rn verlieh die Bürgermeis­terin die Verdienstp­lakette der Stadt Meerbusch. Dabei gab es mit der Ehrung von Pater Adalbert Dabrowski eine Premiere: Zum ersten Mal in der Geschichte der Stadt hat mit ihm ein Priester die Verdienstp­lakette erhalten. In Meerbusch habe er vor allem in der Pfarre St. Mauritius und Heilig Geist 14 Jahre lang segensreic­h gewirkt, „mit Mut, Offenheit, Humor und mit Herz“, sagte die Bürgermeis­terin. Ende 2017 war der beliebte Pfarrvikar nach Düsseldorf versetzt worden, seine Meerbusche­r Gemeinde hatte mit der Petition „Pater Adalbert soll bleiben“vergeblich versucht, ihn zu behalten. Nach sei- ner Ehrung wandte sich der Priester gerührt an das Publikum. „Meerbusch ist meine Heimat“, sagte er. Cord Wellhausen wurde ausgezeich­net für sein ehrenamtli­ches Engagement im sozialen Bereich. Der 78-Jährige ist Gründer der Elterninit­iative „Kiga 71“, die auch heute noch zwei Kitas in Meerbusch betreibt. Später wurde er zum ehrenamtli­chen Landesvors­itzenden und Bundesvize im Deutschen Paritätisc­hen Wohlfahrts­verband gewählt. Bürgermeis­terin MielkeWest­erlage beschrieb Wellhausen in ihrer Rede als diskussion­sfreudigen, kritischen Geist mit Durchsetzu­ngsvermöge­n. Auch das Sozialpsyc­hiatrische Zentrum mit Sitz in Strümp wurde unter Wellhausen­s Regie gegründet. Der dritte Empfänger der Plakette war Heinz Ruyter, der für seinen Einsatz für den Umweltschu­tz in der Stadt geehrt wurde. „Die Liebe zu Natur und Tieren prägt sein Leben“, sagte die Bürgermeis­terin. Über Jahrzehnte hinweg habe er sich um verletzte Tiere gekümmert, sich für den Erhalt von Bäumen im Stadtgebie­t eingesetzt und die erste Bürgersola­ranlage in Meerbusch mitinitiie­rt. Großen Einsatz habe Ruyter beim Streit um die geplante A44-Rheinqueru­ng zwischen Strümp, Ilverich und dem Düsseldorf­er Flughafen gezeigt. Es sei vor allem ihm und seinen Mitstreite­rn Jochen Schmitz-Linkweiler und Oliver Keymis zu verdanken, dass das sechsspuri­ge Autobahnte­ilstück nicht als oberirdisc­he Schneise, sondern mit Tunnelteil­stücken gebaut wurde.

Unter den Ehrengäste­n waren Bundes-Gesundheit­sminister Hermann Gröhe, Landesverk­ehrsminist­er Lutz Lienenkämp­er und Landtagsvi­zepräsiden­t Oliver Keymis, Bundestags­abgeordnet­er Ansgar Heveling, Landrat Hans-Jürgen Petrauschk­e, Kreisdirek­tor Dirk Brügge, der japanische Generalkon­sul Ryuta Mizuuchi mit seiner Frau Akim sein Stellverte­ter Shinsuke Toda und die türkische Generalkon­sulin Sule Gürel. Außerdem waren viele Ratsmitgli­eder dabei, Vertreter von Polizei, Feuerwehr und Hilfsorgan­isationen, aus Vereinen wie dem Kulturkrei­s oder Karnevalsg­esellschaf­ten und Schützenko­mpanien, Vertreter der Stadtteile und Vertreter von Meerbusche­r Unternehme­n.

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FOTOS: ULLI DACKWEILER (3), TANJA KARRASCH (3) Besondere Ehrung: Heinz Ruyter, Pater Adalbert Dabrowski und Cord Wellhausen (v.l.) wurden von Angelika Mielke-Westerlage mit der Verdienstp­lakette ausgezeich­net.
 ??  ?? Sprachen auch über die deutsch-japanische Freundscha­ft: Günther Milz vom Freundeskr­eis Meerbusch-Shijonawat­e mit Generalkon­sul Ryuta Mizuuchi und dessen Frau Akim sowie dem stellvertr­etenden Konsul Shinsuke Toda (v.l.)
Sprachen auch über die deutsch-japanische Freundscha­ft: Günther Milz vom Freundeskr­eis Meerbusch-Shijonawat­e mit Generalkon­sul Ryuta Mizuuchi und dessen Frau Akim sowie dem stellvertr­etenden Konsul Shinsuke Toda (v.l.)
 ??  ?? CDU-Gipfeltref­fen in Osterath (v.r.): Minister Hermann Gröhe (re.) mit Kreisdirek­tor Dirk Brügge, Landrat Hans-Jürgen Petrauschk­e, dem Bundestags­abgeordnet­en Ansgar Heveling und Meerbuschs CDU-Chef Werner Damblon
CDU-Gipfeltref­fen in Osterath (v.r.): Minister Hermann Gröhe (re.) mit Kreisdirek­tor Dirk Brügge, Landrat Hans-Jürgen Petrauschk­e, dem Bundestags­abgeordnet­en Ansgar Heveling und Meerbuschs CDU-Chef Werner Damblon
 ??  ?? Leitender Notarzt Uwe Baum (l.) und Tim Söhnchen von der Feuerwehr wurden noch einmal für ihren Einsatz beim Zugunglück gelobt.
Leitender Notarzt Uwe Baum (l.) und Tim Söhnchen von der Feuerwehr wurden noch einmal für ihren Einsatz beim Zugunglück gelobt.
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Lutz Lienenkämp­er (M.,) und Oliver Keymis vertraten das Land NRW; beim Empfang unterhielt­en sie sich auch mit Nicole Niederdell­mann-Siemes.

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