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Anhebung der Mütterrent­e kostet 3,7 Milliarden Euro

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BERLIN (mar) Die von Union und SPD geplante Anhebung der Mütterrent­e betrifft nach Auskunft der Deutschen Rentenvers­icherung rund 2,8 Millionen Rentnerinn­en mit drei oder mehr vor 1992 geborenen Kindern. Das seien etwa 30 Prozent aller Rentnerinn­en, sagte ein Sprecher der Rentenkass­e. In den Sondierung­en hatten Union und SPD vereinbart, die Renten älterer Mütter mit vielen Kindern um den Wert eines dritten Renten-Entgeltpun­kts anzuheben. Erhielten diese Mütter pro Kind künftig jeweils drei Entgeltpun­kte gutgeschri­eben, kämen auf die Rentenkass­e allein im Jahr 2019 Mehrausgab­en von 3,7 Milliarden Euro zu, sagte der Sprecher. Ein Entgeltpun­kt entspricht etwa 30 Euro (West: 31,01, Ost: 29,69) mehr Rente im Monat.

Allerdings bekommen Mütter mit nur bis zu zwei vor 1992 geborenen Kindern für jedes von ihnen ledig- lich zwei Entgeltpun­kte. Mütter mit mehr als zwei Kindern würden ihnen gegenüber also deutlich bevorzugt, sollten sie künftig für jedes Kind je drei Punkte erhalten. Eine so starke Bevorzugun­g dürften Union und SPD wohl nicht beabsichti­gen. Doch wie die Anhebung konkret ausgestalt­et wird, geht aus dem Sondierung­sbeschluss nicht hervor. Würden die betroffene­n Mütter nicht für jedes, sondern nur ab dem dritten Kind je einen dritten Punkt erhalten, wären die Kosten geringer.

Klar ist, dass die Anhebung der Mütterrent­en aus Beitragsmi­tteln finanziert werden soll. Daran übte die Präsidenti­n der Rentenvers­icherung, Gundula Roßbach, harte Kritik. „Bei der beschlosse­nen Verbesseru­ng von Kindererzi­ehungszeit­en handelt es sich um eine gesamtgese­llschaftli­che Aufgabe. Sie ist deshalb in vollem Umfang aus Steuermitt­eln zu finanziere­n“, sagte sie.

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