Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Cranberrie­s-Sängerin Dolores O’Riordan ist tot

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DÜSSELDORF (hols) Dolores O’Riordan ist gestorben, und das ist ohnehin sehr traurig, sie war ja erst 46 Jahre alt. Aber es trifft einen nun sogar noch mehr, denn sie und ihre Band waren in den vergangene­n Wochen wieder recht präsent. Die Cranberrie­s, deren Stimme und Kopf O’Riordan gewesen ist, hatten 1994 diesen einen großen Welthit, er heißt „Zombie“, und der Rapper Eminem hat ihn jüngst entkernt und als Chassis benutzt für sein Stück „In Your Head“. Es ist eines der besseren auf seinem neuen Album „Revival“, es wird viel gespielt, und wer es hört, denkt an früher und daran, dass man die Cranberrie­s eigentlich auch mal wieder auflegen könnte.

O’Riordan wurde in Limerick geboren, 1990 stieg sie bei den Cranberrie­s ein. Sie spielten Indie-Rock für ein großes Publikum, und das erste Lied, das ein bisschen bekannter wurde, war ziemlich schön und sanft: „Linger“erschien 1993. Ein feiner und menschenfr­eundlicher Popsong ist das: „I swore I would be true / And fellow, so did you.“Weltberühm­t wurden die Cranberrie­s dann mit ihrem zweiten Album, darauf war „Zombie“zu finden, das Lied über den Nordirland-Konflikt, dessen Refrain derartig fiese Widerhaken hat, dass man ihn nicht mehr aus dem Ohr bekommt: „Zombie, ieh, ieh, oh.“

Den Erfolg konnte die Band nicht wiederhole­n. Sie löste sich auf, kam aber 2009 erneut zusammen. 2014 geriet O’Riordan, die zwei Soloplatte­n veröffentl­ichte, in die Schlagzeil­en, weil sie auf einem Flug Stewardess und Polizisten angegriffe­n und verletzt hatte. Von psychische­n Schwierigk­eiten war bei Gericht die Rede. Eine ComebackTo­ur musste O’Riordan 2017 absagen – wegen Rückenprob­lemen, wie es hieß. Dolores O’Riordan ist bei Aufnahmen in London gestorben. Die Todesursac­he ist nicht bekannt.

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FOTO: DPA Dolores O’Riordan (1971-2018).

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