Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Eigene Boxen für die Fahrräder

- VON ANGELIKA KIRCHHOLTE­S

Gutachter empfehlen im Radverkehr­skonzept für die Stadt Meerbusch, Abstellanl­agen aufzustell­en. Noch fehlen solche Anlagen in Meerbusch. Lediglich an den Haltestell­en des ÖPNV gibt es Plätze, an denen man das Rad sichern kann.

Für die Attraktivi­tät des Radverkehr­s spielen die Abstellmög­lichkeiten an Quelle und Ziel einer Fahrt eine große Rolle. Wer sein (höherwerti­ges) Rad nicht vernünftig anketten oder es sicher unterbring­en kann, wird es eher in der Garage der Gegend herumstehe­n. Am Bahnhof, der Haltestell­e oder an der Wohnung ist Diebstahl, Vandalismu­s und Wetterschu­tz ein wichtiges Thema.

Typisch für die Meerbusche­r Radabstell­anlagen in den Zentren ist, dass viele Räder daneben abgestellt werden, weil diese nur die Möglichkei­t bieten, das Vorderrad einzuschie­ben, was weder den Speichen zuträglich ist noch die Möglichkei­t bietet, das Rad anzuketten. Oft sind diese Vorderradh­alter auch viel zu eng nebeneinan­der angeordnet. Gerade vor Geschäften sieht man oft die „klassische­n“mit Reklameauf­druck versehenen und viel zu kleinen Abstellanl­agen, die sich leicht versetzen lassen. Die Gutachter empfehlen, in den Zentren die nicht bedarfsger­echten Abstellanl­agen durch solche mit Anlehnbüge­ln in ausreichen­der Kapazität zu ersetzen. Reicht der Platz nicht aus, könnten auch durchaus Pkw-Parkplätze in Fahrradpar­kplätze umgewidmet werden, zum Beispiel am Einkaufsze­ntrum Bommershöf­er Weg. An Schwerpunk­ten wie dem Dr.-Franz-Schütz-Platz, aber auch an Sportanlag­en und Schulen sollten größere überdachte Anlagen geschaffen werden.

Für Berufspend­ler können zudem Fahrradbox­en von Interesse sein. Die Stadt bemüht sich schon seit einiger Zeit, für Standorte an Park & Ride-Parkplätze­n, diese zu installier­en. Bisher scheiterte das an einem fehlenden Landeszusc­huss. Wenn die DB-Unterführu­ng am Osterather Bahnhof realisiert ist, gäbe es Potenzial für eine Radstation für bis zu 150 Fahrräder, wo diese nicht nur sicher untergeste­llt, sondern möglicherw­eise auch Räder gemietet und repariert werden könnten, sagen die Gutachter. Im Kreis hat neben Neuss auch Grevenbroi­ch solch eine Möglichkei­t geschaffen, die 170 videoüberw­achte Stellplätz­e anbietet. Von Großstädte­n wie Münster (3300 Plätze) oder Düsseldorf (500 Plätze) ganz zu schweigen.

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ARCHIVFOTO: MATZERATH Am S-Bahnhof in Langenfeld gehören Fahrradbox­en zum Straßenbil­d dazu.
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ARCHIVFOTO: VON AMELN Mögliches Vorbild für Meerbusch: Am Bahnhof in Düsseldorf-Benrath wurden diese Boxen ebenfalls aufgestell­t.

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