Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Eigene Boxen für die Fahrräder
Gutachter empfehlen im Radverkehrskonzept für die Stadt Meerbusch, Abstellanlagen aufzustellen. Noch fehlen solche Anlagen in Meerbusch. Lediglich an den Haltestellen des ÖPNV gibt es Plätze, an denen man das Rad sichern kann.
Für die Attraktivität des Radverkehrs spielen die Abstellmöglichkeiten an Quelle und Ziel einer Fahrt eine große Rolle. Wer sein (höherwertiges) Rad nicht vernünftig anketten oder es sicher unterbringen kann, wird es eher in der Garage der Gegend herumstehen. Am Bahnhof, der Haltestelle oder an der Wohnung ist Diebstahl, Vandalismus und Wetterschutz ein wichtiges Thema.
Typisch für die Meerbuscher Radabstellanlagen in den Zentren ist, dass viele Räder daneben abgestellt werden, weil diese nur die Möglichkeit bieten, das Vorderrad einzuschieben, was weder den Speichen zuträglich ist noch die Möglichkeit bietet, das Rad anzuketten. Oft sind diese Vorderradhalter auch viel zu eng nebeneinander angeordnet. Gerade vor Geschäften sieht man oft die „klassischen“mit Reklameaufdruck versehenen und viel zu kleinen Abstellanlagen, die sich leicht versetzen lassen. Die Gutachter empfehlen, in den Zentren die nicht bedarfsgerechten Abstellanlagen durch solche mit Anlehnbügeln in ausreichender Kapazität zu ersetzen. Reicht der Platz nicht aus, könnten auch durchaus Pkw-Parkplätze in Fahrradparkplätze umgewidmet werden, zum Beispiel am Einkaufszentrum Bommershöfer Weg. An Schwerpunkten wie dem Dr.-Franz-Schütz-Platz, aber auch an Sportanlagen und Schulen sollten größere überdachte Anlagen geschaffen werden.
Für Berufspendler können zudem Fahrradboxen von Interesse sein. Die Stadt bemüht sich schon seit einiger Zeit, für Standorte an Park & Ride-Parkplätzen, diese zu installieren. Bisher scheiterte das an einem fehlenden Landeszuschuss. Wenn die DB-Unterführung am Osterather Bahnhof realisiert ist, gäbe es Potenzial für eine Radstation für bis zu 150 Fahrräder, wo diese nicht nur sicher untergestellt, sondern möglicherweise auch Räder gemietet und repariert werden könnten, sagen die Gutachter. Im Kreis hat neben Neuss auch Grevenbroich solch eine Möglichkeit geschaffen, die 170 videoüberwachte Stellplätze anbietet. Von Großstädten wie Münster (3300 Plätze) oder Düsseldorf (500 Plätze) ganz zu schweigen.