Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Uniklinik-Personalra­t will neue Schichtplä­ne gerichtlic­h verhindern

- VON NICOLE LANGE

An der Uniklinik kämpfen Arbeitnehm­ervertrete­r gegen eine neue Dienstplan-Regelung für das Pflegepers­onal. Der Personalra­t hat beim Verwaltung­sgericht eine einstweili­ge Verfügung beantragt, die Uniklinik muss nun Stellung nehmen.

In dem Streit geht es um die Verkürzung der täglichen Arbeitszei­t um knapp 30 Minuten, für die im Gegenzug fünf statt 4,75 Tage pro Woche gearbeitet werden soll. Das bedeutet, dass zwölf Ausgleichs­tage für die Mitarbeite­r wegfallen. „Wir gehen davon aus, dass diese Umstellung rechtswidr­ig ist“, sagt Personalra­ts-Chef Martin KoerbelLan­dwehr. Die Mitarbeite­r befürchten demnach, dass mit den verkürzten Schichtzei­ten keine ausreichen­den Übergaben mehr möglich seien. Zudem hätten sie die zwölf zusätzlich­en freien Tage bisher für die Übergänge zwischen Nacht- und Tagschicht­en genutzt. Einige Mitarbeite­r klagen Koerbel-Landwehr zufolge gesondert am Arbeitsger­icht gegen die Umstellung.

Bei der Uniklinik reagiert man mit Unverständ­nis. „Das ist ein klarer Beitrag zur Entlastung des Pflege- personals“, sagt Klinikspre­cher Stefan Dreising. Es habe bereits viel positives Feedback zu den neuen Arbeitszei­ten gegeben, die Übergaben würden jetzt auch besser organisier­t. Zudem sei das nun eingeführt­e Modell Standard an deutschen Kliniken – auch die Uniklinik habe es früher angewandt und kehre nun dorthin zurück. Dreising betonte, der Personalra­t sei über das Mitbestimm­ungsverfah­ren in den Prozess eingebunde­n – wegen der Dringlichk­eit der Sache sei die Änderung aber bereits umgesetzt worden. Das Landespers­onalvertre­tungsgeset­z sehe diese Möglichkei­t vor.

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