Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Mülltonnen versperren Weg in Strümp

- VON TANJA KARRASCH

Ein Strümper stört sich an Mülltonnen, die regelmäßig auf den Gehwegen in seiner Nachbarsch­aft abgestellt werden. Fußgänger würden dadurch auf die Straße gedrängt. Die Stadt sieht keinen dringenden Handlungsb­edarf.

Seit Monaten ärgert sich Hans Wolfgang Weyergraf, wenn er in seiner Nachbarsch­aft in Strümp spazieren geht. Denn in der Nähe seines Hauses versperren große Mülltonnen regelmäßig Teile des Bürgerstei­gs. Und das sei nicht nur an den jeweiligen Abholtagen der Müllabfuhr der Fall, sagt er. Meistens schon am Vortag würden die Mülltonnen an den Straßenran­d gestellt. Für die Abholung am Montag manchmal sogar bereits samstags. Wenn daneben zusätzlich noch Autos am Bürgerstei­g parken, wird es eng: Nur etwa ein Drittel des Gehwegs bleibt für die Fußgänger frei.

„Gott sei Dank kann ich noch gut laufen“, sagt der 83-Jährige. Viele Nachbarn seien jedoch auf Rollatoren angewiesen, Mütter mit Kinder- wagen und Rollstuhlf­ahrer hat er schon beobachtet, die nicht zwischen den großen Tonnen und den geparkten Autos hindurch passten. „Die werden dann auf die Straße gedrängt“, sagt Weyergraf. Dies sei an mehreren Stellen in der Nachbarsch­aft der Fall.

Schon im November hat Weyergraf deshalb versucht, in umliegende­n Geschäften auf das Problem aufmerksam zu machen. „Auf den Grundstück­en ist doch genug Platz, um die Mülltonnen dort abzustelle­n, ohne die Fußgänger zu stören“, sagt er. Doch die Geschäftsl­eute sind nicht die richtigen Ansprechpa­rtner. In Mehrfamili­enhäusern kümmert sich meistens eine Hausverwal­tung um die Mülltonnen.

Vor allem aber hat Weyergraf für eines kein Verständni­s: „Die Stadt Meerbusch muss mehr dafür tun, dass die Gehwege frei bleiben“, sagt der Strümper. Die Verwaltung zeige diesbezügl­ich eine große Gleichgült­igkeit. Doch die Stadt sieht keine Dringlichk­eit, dort einzugreif­en. „Das ist ein typischer Konflikt, der durch nachbarsch­aftliche Einigungen aus der Welt geschaffen werden kann und wenn man miteinande­r redet“, sagte Stadtsprec­her Michael Gorgs gestern auf Anfrage unserer Redaktion. Es führe zu weit, wenn sich die Behörde bei solchen Dingen einschalte.

Gorgs sagte weiter, es handele sich bei den betroffene­n Straßen um ruhige Anliegerst­raßen, die Stadt schreite nur ein, wenn eine schwerwieg­ende Gefahr, zum Beispiel für Mütter mit Kinderwage­n bestünde. Das sei aber derzeit nicht der Fall. „Grundsätzl­ich können Mülltonnen durchaus auf den Gehweg gestellt werden“, erklärt er. Dabei sollten die Tonnen aber ordentlich an die Seite gestellt werden und niemanden behindern. Bestenfall­s sollten sie erst am Vorabend an die Straße gestellt werden. Und – da gibt Michael Gorgs Anwohner Weyergraf recht – „auf keinen Fall schon zwei Tage vorher“.

Auf Nachfrage gab eine Hauseigent­ümerin gestern an, die Problemati­k sei noch nicht an sie herangetra­gen worden. Man wolle sich nun beim zuständige­n Hausmeiste­r erkundigen, ob tatsächlic­h ein Problem bestehe.

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