Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Der Weg zu einer Neuwahl wäre nicht einfach

- QUELLE: BUNDESTAG | FOTOS: DPA | GRAFIK: FERL

1994

2002 BERLIN (may-) Die Vorstellun­g einer sofortigen Neuwahl nach einem Nein des SPD-Sonderpart­eitages zu Koalitions­verhandlun­gen hält einem Verfassung­scheck nicht stand. Der Bundespräs­ident wird den Bundestag zunächst nicht auflösen können, wenn die Bundeskanz­lerin keine neue Regierungs­mehrheit findet und eine Minderheit­sregierung ablehnt. Erst muss der Bundestag über einen Vorschlag von Frank-Walter Steinmeier abstimmen. Er wird sich wohl für Angela Merkel entscheide­n. Bekommt diese auf Anhieb nicht die Stimmenmeh­rheit von 355 der 709 Abgeordnet­en, können 14 Tage lang keine oder beliebig viele

2009

2013

2017

50

40

30

20

10 Abstimmung­en folgen, um für irgendeine Person eine Kanzlermeh­rheit zustande zu bringen. Erst nach Ablauf dieser Frist gilt für einen weiteren Wahlgang die einfache Mehrheit.

Auch dann ist eine Neuwahl kein Automatism­us. Steinmeier hat sieben Tage Zeit, Merkel zu ernennen oder den Bundestag aufzulösen. Wollen in geheimer Abstimmung viele Abgeordnet­e nicht ihr eigenes Aus beschließe­n, könnte Merkel sogar die Kanzlermeh­rheit bekommen und müsste dann erst einmal mit einer Minderheit­sregierung starten, bis es per Vertrauens­frage zur Neuwahl kommen könnte.

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