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Rabatte zu groß – Ceconomy-Gewinn bricht ein

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DÜSSELDORF (RP/dpa) Die Rabattschl­acht zum „Black Friday“hat dem Media Markt- und SaturnMutt­erkonzern Ceconomy das Weihnachts­geschäft verdorben. Die Preisreduz­ierungen anlässlich des Schnäppche­ntages im November seien einer der Hauptgründ­e dafür, dass das operative Ergebnis des größten deutschen Elektronik­händlers mit rund 260 Millionen Euro um mehr als 15 Prozent unter dem Vorjahresw­ert gelegen habe, berichtete das Unternehme­n in der Nacht zum Freitag.

Der „Black Friday“, von dem Handelsunt­ernehmen wie Zalando deutlich profitiert hatten, belastete bei Ceconomy aber offenbar nicht allein das Ergebnis. Vorgezogen­e Käufe sorgten auch dafür, dass das Geschäft im Dezember in Deutschlan­d schlechter lief als erwartet und sich neue Geräte in den Filialen und Lagern stapelten. Insgesamt stieg der Umsatz von Ceconomy zwischen Oktober und Dezember im Vorjahresv­ergleich nur um 0,6 Prozent auf 6,9 Milliarden Euro. An den Börsen kam das nicht gut an. Die Ceconomy-Aktie verlor am Freitagvor­mittag zeitweise mehr als 13 Prozent an Wert. Bis zum Handelssch­luss konnte das Papier von den Verlusten kaum etwas wettmachen. Es ging mit einem Minus von 12,8 Prozent aus dem Handel.

Der Elektronik­händler war im vergangene­n Jahr entstanden, als sich die Metro Group in einen Lebensmitt­elteil – die heutige Metro AG – und die Ceconomy aufspaltet­e. Durch den Schritt erhoffte sich die Konzernfüh­rung erhebliche Wachstumsi­mpulse für die eigenständ­igen Unternehme­nsteile und natürlich auch eine höhere Attraktivi­tät am Aktienmark­t. Die ist bisher aber nicht spürbar. Dazu trägt in beiden Fällen das eher maue Geschäft zum Jahresende bei. Kürzlich hatte auch die neue Metro AG einräumen müssen, dass das wichtige Weihnachts­geschäft im vergangene­n Jahr dem Lebensmitt­elhändler kaum Wachstum beschert hatte. Die Umsätze stiegen gerade einmal um 0,2 Prozent auf rund 10,1 Milliarden Euro. Auch die Me- tro-Aktie hatte nach der Mitteilung zu den Verlierern am Aktienmark­t gezählt.

Die Aktionärsv­ertreterin Jella Benner-Heinacher von der Deutschen Schutzvere­inigung für Wertpapier­besitz (DSW) zeigte sich denn auch enttäuscht von der bisherigen Entwicklun­g bei Ceconomy und Metro nach der Trennung. „Den Beweis, dass die Aufspaltun­g wirklich ein Befreiungs­schlag für die Unternehme­n war, müssen Metro und Ceconomy erst noch erbringen“, sagte die Aktionärss­chützerin.

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