Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

DOZENTENLE­BEN

- VON KARIN WILCKE

Mit der Bewerbung auffallen

Von Stefan Raab erzählt man sich, er habe zu Beginn seiner Karriere mit seinen Bewerbunge­n immer ein Glas Honig nebst Pinsel mitgeschic­kt, damit sich die möglichen Arbeitgebe­r ganz redensartl­ich den Honig selbst ums Maul schmieren könnten. Es ist leider nicht überliefer­t, ob sie das wirklich gemacht haben.

Ein Düsseldorf­er Werbe-Profi hat in der Uni auch schon ernsthaft den Tipp gegeben, eine Bewerbung nicht per Mail zu senden, sondern die Unterlagen von einer singenden Geburtstag­storte überreiche­n zu lassen. Ich fürchte, dass so ein Tortendars­teller bei größeren Firmen gar nicht am Pförtner vorbeikomm­t, und auch wenn der amüsiert sein sollte, hat er doch einen eher geringen Einfluss auf das weitere Auswahlver­fahren.

Wie also positiv auffallen? Versuchen Sie es doch einfach mal mit einer fehlerfrei­en Bewerbung. Die bekommen Personaler nämlich noch viel seltener zu sehen als sin- gende Torten. Eigentlich ist das ganz leicht, Sie müssen sich nur ein bisschen konzentrie­ren und sowohl Ihre eigenen Daten als auch die des Ansprechpa­rtners, bei dem Sie sich bewerben, vollständi­g und richtig angeben. Ein übersichtl­icher Lebenslauf wäre gut, der Ihre bisherigen Tätigkeite­n und Erfahrunge­n anschaulic­h beschreibt und alle Ihre Kenntnisse auflistet, und leserlich eingescann­te Zeugnisse im Anhang. Wenn Sie dann auch noch die wichtigste­n Kriterien aus der Stellenaus­schreibung erfüllen und das in ansprechen­den Sätzen mitteilen, ist Ihnen die Aufmerksam­keit und mit ein bisschen Glück auch die Arbeitsste­lle sicher. Das Geld für den Tortendars­teller können Sie zur Feier des neuen Jobs in eine echte Torte investiere­n, wahlweise gern auch in Honigkuche­n.

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BERND SCHALLER ?? Unsere Autorin lehrt an der Uni Düsseldorf und ist selbststän­dige Berufsbera­terin.
FOTO: BERND SCHALLER Unsere Autorin lehrt an der Uni Düsseldorf und ist selbststän­dige Berufsbera­terin.

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