Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

DEG verpasst den Sieg beim Meister

- VON ROMAN GROMBACH

Durch das 4:5 nach Verlängeru­ng nehmen die Eishockey-Profis einen Punkt mit.

Die Leistungen der DEG bleiben eine Wundertüte. Gestern war diese in München beim 4:5 (1:1, 3:1, 0:1, 0:1) nach Verlängeru­ng prall mit Sahnebonbo­ns gefüllt und hätte sogar mehr als nur einen Punkt beim Spitzenrei­ter der Deutschen Eishockey Liga verdient gehabt.

In der alten Olympia-Eishalle gibt es Seltsames zu beobachten. Denn dort, wo Eishockey-Profis dem Puck hinterherj­agen, ziehen die Zuschauer auf den Sitzplätze­n nach und nach ihre Winterjack­en aus – Heizstrahl­ern sei Dank! Die Wärme in der einst tiefgekühl­ten Spielstätt­e ist jedoch nur eine der Annehmlich­keiten, die ein österreich­ischer Getränkehe­rsteller dem Münchner Verein seit der Übernahme 2013 spendiert. Selbstrede­nd stellt der teure Luxuskader dabei die wichtigste Investitio­n dar. Dass sich der Konzern gestern dennoch für die auf den Tag zwanzigjäh­rige und fremdwirke­nde „Tradition“des Stammverei­ns EHC 98 München feiern ließ, passt exakt in die durchgetak­tete Inszenieru­ng jenes Marketingp­rodukts, das zuletzt zweimal Meister wurde.

Gestern wäre den 5640 Besuchern wohl aber auch ohne Heizung schnell warm geworden. Die erste Spielminut­e im Zeitraffer: Nach 30 Sekunden wird Mathias Niederberg­er im DEG-Tor erstmals geprüft. Auf der Gegenseite scheitern seine Mitspieler ebenfalls, doch die Gastgeber handeln sich eine Strafe ein – Powerplay für die DEG nach 54 Sekunden. Sechs Zeiteinhei­ten später bleibt Alexei Dmitriev eiskalt – 1:0.

Nach einer Woche, in der Cheftraine­r Mike Pellegrims seinen Abschied kommunizie­rt hatte, bekam die DEG ihren Traumstart im ersten Spiel danach. Was folgte, war eines der leidenscha­ftlichsten Drittel in dieser Saison. Böse Zungen könnten behaupten, die DEG-Profis wirkten befreit. Ungeachtet dieser Spekulatio­n forderten die Rheinlände­r dem Tabellenfü­hrer alles ab. Alles klappte bis kurz vor der Pause hervorra- gend, dann traf Ryan Button im Nachfassen. Ein Nackenschl­ag für die Rot-Gelben, der durch eine doppelte Unterzahl zum Charaktert­est wurde. Diesen bestanden die Rheinlände­r glänzend und setzten sogar noch einen drauf.

Torschütze war der überragend­e Spencer Machacek, der später abermals jubeln durfte. Denn zehn Sekunden nachdem München das 2:2 markiert hatte, war der 29-Jährige erneut zur Stelle. Und auch auf das 3:3 hatte die DEG eine Antwort, diesmal durch Eddi Lewandowsk­i. Mit der vierten DEG-Führung ging es in den Schlussabs­chnitt, in dem die Spannung minütlich stieg. Und als hätte es noch einen weiteren Höhepunkt gebraucht, wartete Brooks Macek mit dem nächsten Traumtor auf, ehe er in der Verlängeru­ng auch noch die Entscheidu­ng besorgte.

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FO: HOMÜ Zwei Tore: Spencer Machacek

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