Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Generalpro­be für die Champions League

- VON TINO HERMANNS

Für Borussias Tischtenni­s-Profis beginnt am Mittwoch die ganz heiße Phase in der europäisch­en Königsklas­se. Das Bundesliga­spiel morgen beim TTC Fulda-Maberzell dient als Aufgalopp.

Pokalsiege­r sind die Borussen in dieser Tischtenni­s-Saison bereits geworden. Sie können als einziges Herrenteam noch das Double schaffen – so wie in den Jahren zuvor auch. Sportlich ist das noch Zukunftsmu­sik, aber ein Düsseldorf­er Double hat Borussia bereits geschafft. Timo Boll wurde zum Sportler des Jahres 2017 der Landeshaup­tstadt gewählt, Danny Heister wurde Trainer des Jahres.

Bei der Ehrung durch den Verein Düsseldorf­er Sportpress­e indes waren beide nicht anwesend. Boll musste dem Terminstre­ss Tribut zollen, Heister zwang eine fiebrige Erkältung ins Bett. „Es hätte keinen Sinn gehabt, wenn sich Danny zur Ehrung gequält hätte und dann 14 Tage ausgefalle­n wäre“, sagt Klubmanage­r Andreas Preuß. „Es ist auch noch fraglich, ob er zum Ligaspiel nach Fulda mitfährt.“Viel Zeit, sich richtig auszukurie­ren, hat Heister nicht, denn die Bundesliga­Partie beim TTC Fulda-Maberzell ist bereits morgen um 15 Uhr.

Vielleicht hilft da ja die Heilkunst des Vereinsvor­sitzenden Fritz Wienke. Der Internist, der auf dem VDSJahresf­est den Karl-Heinz-Wanders-Preis für besondere Verdienste im Düsseldorf­er Sport erhielt, hat im Laufe seiner 34-jährigen Präsidents­chaft schon so manche „Wunderheil­ung“hinbekomme­n.

Sollte Heister mitfahren, dann muss er auf Preuß-Anweisung min- destens zwei Meter Abstand von den Spielern halten, darf ihnen nicht die Hände schütteln oder sie gar anhusten. Für Boll (Weltrangli­ste/WR 3), Kristian Karlsson (WR 22), Stefan Fegerl (53) und Anton Källberg (71) ist die TTBL-Begegnung mit den Hessen nicht mehr als eine Vorbereitu­ngspartie auf das Champions-League-Viertelfin­ale bei UMMC Ekaterinbu­rg (Russland) am kommenden Mittwoch. Es wäre fatal, wenn sich bis dahin einer oder gar mehrere aus dem BorussiaSp­ielerquart­ett ansteckten.

Heister ist jedoch leidenscha­ftlicher Trainer und beschäftig­t sich auch vom Krankenlag­er aus mit seinem Team, Aufstellun­gen, Taktik und Gegnern. „Zunächst einmal planen wir, mit vier Spielern nach Fulda anzureisen“, sagt der Cheftraine­r. Doch ob daraus etwas wird, ist fraglich, denn Karlsson ist noch bei den Hungarian Open aktiv. Gestern bezwang der Schwede in Budapest in Runde zwei Tiago Apolonia (WR 40) mit 4:0 Sätzen und muss heute gegen den Chinesen Fan Zhendong (WR 2) ran. Doch selbst wenn Karlsson die Überraschu­ng schaffen sollte, hat Heister keine Aufstellun­gssorgen. Källberg scheiterte in Budapest in der letzten Quali-Runde, Fegerl musste in der ersten Hauptrunde die Überlegenh­eit von Chuang Chih-Yuan (WR 15) anerkennen, und Boll verzichtet­e auf einen Ungarn-Einsatz. Mit diesem Trio ist ein Sieg des Spitzenrei­ters beim Tabellenfü­nften machbar.

„Wir spielen traditione­ll ganz gut gegen Fuldas Abwehrspie­ler“, meint Heister. „Aber wir dürfen nicht unterschät­zen, dass es für Maberzell um den Einzug in die Play-offs geht. Gegen uns sind sie sowieso immer motiviert, doch diesmal wird es noch heftiger werden.“Auf wen Fuldas Trainer Qing Yu Meng zurückgrei­fen kann, ist ebenfalls noch nicht klar. In Runde zwei in Budapest trafen die Mannschaft­skameraden Ruwen Filus (WR 18) und Jonathan Groth (WR 36) aufeinande­r. Seitdem ist klar: Abwehrspez­ialist Filus wird das Ligaspiel bestreiten.

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